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Kommt bei Facebook eine Bezahlversion?

Kommt bei Facebook eine Bezahlversion?

Es werde immer eine kostenlose Facebook-Version geben, hat Mark Zuckerberg gestern bei der Anhörung im Kongress betont. Doch die Frage bleibt: Kommt jetzt zusätzlich eine Bezahlversion? Ohne Werbung und ganz ohne Datenweitergabe? Von R. Spiegelhauer

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Die Idee ist nicht neu, und sie stammt nicht von Mark Zuckerberg. Datenschützer haben schon vor Jahren vorgeschlagen, Facebook solle sich nicht durch Werbung, sondern durch Abogebühren finanzieren.

Für Facebook war das aber nie ein Thema. Bis jetzt. Oder genauer: bis vergangene Woche. Da ist Facebook Operativ-Chefin Sheryl Sandberg im NBC-Interview gefragt worden, ob der User bei Facebook verhindern könne, dass seine Daten weitergegeben werden. Komplett. Die Antwort: "Wir haben verschiedene opt-out-Möglichkeiten, aber kein vollständiges opt-out."

Kein wirklich teurer Spaß

Das wäre ein Bezahlprodukt - mit der Betonung auf dem Konjunktiv. Ein konkretes Angebot gab und gibt es nicht. Fachleute haben aber schon mal durchgerechnet, wie teuer ein werbefreier Facebook-Zugang sein müsste. Stand heute: In den USA verdient Facebook mit jedem User etwa sieben Dollar pro Monat. Ein Facebook-Abo könnte damit in den USA weniger kosten, als zum Beispiel "Netflix" oder "Amazon Prime". Die Kosten 11 bzw. 13 Dollar im Monat.

Ja, es gibt Leute, die so etwas vorschlagen, hat Mark Zuckerberg gestern gesagt, nachdem ihn ein Senator konkret darauf angesprochen hatte . Es seien bestimmt vernünftige Gedanken, meinte Zuckerberg - aber die werbefinanzierte Variante sei doch die beste .

Knapp die Hälfte der User würde zahlen

Eine klare Aussage, und das vor dem Hintergrund, dass rund zwei Drittel der Amerikaner keine personalisierte oder sogar gar keine Werbung sehen wollen. Andererseits zeigt eine - nicht repräsentative - Umfrage der Washington Post: Sieben Dollar würde nicht mal jeder fünfte User zahlen wollen, und überhaupt etwas für Facebook zu bezahlen, das konnten sich nur 40 Prozent der Umfrageteilnehmer vorstellen.

Mark Zuckerberg hat offensichtlich recht, wenn er sagt, den Leuten würde es gefallen, wenn sie für einen Service nicht zahlen müssten. Viele Menschen in der Welt könnten sich so einen Bezahlzugang auch gar nicht leisten, so Zuckerberg - und denen ermögliche das werbefinanzierte Modell erst, an der Kommunikation teilzuhaben.

Lukrative Werbeeinahmen

Ein Argument, dass nicht falsch ist. Wahr ist aber auch, dass Facebook-Aktien auch deshalb gefragt sind, weil Analysten glauben, dass die Werbeeinahmen für die Firma immer gigantischer werden. So oder so - es sieht nicht so aus, als ob morgen oder in einer Woche eine Bezahlvariante von Facebook kommt. Und übrigens: 40 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage der Washington Post meinten, eigentlich müssten sie Geld von Facebook bekommen.