Nur einmal kurz klingelt das Handy. Dann legt der Anrufer wieder auf. Teuer kann es werden, jetzt auf Rückruf zu drücken. Denn 261 – die Ziffern vorne – sind nicht Teil der Vorwahl von Koblenz, sondern von Madagaskar. 00261 statt 0261. Es kassiert der Rückgerufene.
22 verdächtige Vorwahlen
Ping-Betrug nennt sich dieser Trick. Er funktioniert wie so oft nur, weil Telekommunikationsfirmen nachlässig sind. Die Bundesnetz-Agentur will zumindest die hiesigen Anbieter künftig zu Sicherheitsvorkehrungen zwingen. Sie müssen bei 22 „verdächtigen“ internationalen Vorwahlen eine kostenlose Ansage schalten. Suspekt sind etwa Anrufe aus Burundi, Somalia und dem Sudan.
Zehntausende Opfer
Allein im Oktober sind bei der Behörde 30.000 Beschwerden eingegangen. Die Opfer werden von den Betrügern lange am Telefon hingehalten und bezahlen mehrere Euro pro Minute. Die Bundesnetzagentur rät davon ab, derartige Rufnummern zurückzurufen, wenn kein Anruf aus den entsprechenden Ländern erwartet wird. Und ab 15. Januar werden Mobilfunkkunden auch am Telefon noch einmal ausdrücklich auf die Kosten hingewiesen.