Wer zu g’schamig ist, Kondome im Supermarkt zu kaufen, der kann das ja online erledigen. Dann aber muss er auf den Datenschutz achten. Sonst verfolgt ihn künftig im Netz ständig Werbung für die Latextüten. Das kann auch peinlich sein.
Shops kennen künftige Kunden
Retargeting nennen Marketiers das. Das gleiche Vorgehen, anders herum: Jemand surft eine Online-Drogerie an, wo man schon weiß: Dieser Typ hat doch bloß Eines im Kopf. Und man bietet ihm gleich Kondome an: Pretargeting. In beiden Fällen hat wahrscheinlich Google die - doch sehr persönlichen - Informationen über den Surfer geliefert. Das ist das Geschäft des Konzerns.
Banner ohne Schnüffelei
„Wir machen anders Geld als Google“, sagt Nico Bödeker, Deutschland-Chef der alternativen Suchmaschine Quant. „Wir verdienen natürlich auch an Werbung. Aber da wir keine Nutzerprofile speichern, haben wir gar keine Grundlage für’s Pre- oder Retargeting. Und das wollen wir auch nicht.“ Qwant wählt Werbung lediglich anhand der eingetippten Suchbegriffe aus.
Schutzschilde vor Google
Für sich wirbt das Unternehmen mit Datenschutzargumenten. Das tun einige alternative Suchmaschinen. Quant sticht insoweit heraus, als dass das Unternehmen ein eigenes Suchverzeichnis, einen Index, pflegt. Der ist allerdings deutlich kleiner als jener von Google. Andere geben die Anfragen der Surfer an Google weiter, verraten aber nix über sie, weil sie quasi vorgeschaltet sind. Startpage beispielsweise.
Meta-Suchmaschinen
DuckDuckGo, Metager und Unbubble wiederum sind so genannte Meta-Suchmaschinen. Sie fragen mehrere Quellen und schirmen die Nutzer vor ihnen ab. Größen im Internet sind sie allerdings alle nicht. Das, was Google vom Weltmarkt übrig lässt, teilen sich Microsoft’s Bing und die chinesische Baidu.