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Killer's Security: Obacht beim Wintel-Flickwerk!

Killer's Security: Obacht beim Wintel-Flickwerk!

Sicherheits-Patches sollten im Januar vor den neu entdeckten Meltdown- und Spectre-Angriffe schützen, waren aber oft fehlerhaft. Vor allem bei BIOS-Updates muss man Vorsicht walten lassen. Von Achim Killer

Über dieses Thema berichtet: Online-Nachrichten am .

So ein Patch, ein Software-Flicken, ist eigentlich eine feine Sache: Er stopft Sicherheitslöcher. IT-Unternehmen sind deshalb auch sehr unglücklich, dass das auf Deutsch so negativ klingt. Aber manchmal stimmt’s halt einfach. Für das, was etwa Intel und Microsoft dieses Jahr geliefert haben, um die Meltdown und Spectre genannten Sicherheitsprobleme von Prozessoren abzumildern, dafür ist Flickwerk einfach eine angemessene Bezeichnung.

Pleiten, Pannen und Patches

Erst vertragen sich Microsoft-Patches nicht mit Anti-Viren-Software. Dann stürzt Windows 10 ab, auch ohne Anti-Viren-Software. Letzte Woche hat Intel seine Microcode-Patches zurückgerufen und diese Woche Microsoft die Betriebssystem-Updates.

BIOS-Updates sind gefährlich

Gut, ein verhunzter Windows-Patch ist nicht gar so schlimm, meistens kann man den wieder von der Platte putzen. Aber wenn demnächst wieder Microcode-Patches in Form eines neuen BIOS angeboten werden, dann darf man nicht in Hektik verfallen, sondern muss mit Bedacht ans Werk gehen. Ingolf Wittmann, Technik-Chef bei IBM rät dringend: „Man sollte da keine Unterbrechungen haben, man sollte das Gerät am Strom haben, um ganz sicher zu gehen, dass auch alles durchläuft und dass ein Reboot danach erfolgreich stattfinden kann.“

Ein Stromausfall ist verheerend

Denn ein BIOS-Update ist eine gefährliche Sache, sagt Professor Martin Schulz von der TU München. Das BIOS (Basic Input Output System) ist ein relativ kleines Programm, das als erstes startet und dann das Betriebssystem lädt. Ist es defekt, geht nichts mehr: „Wenn in dem BIOS was kaputt ist, habe ich wirklich ein Problem und kann den Rechner nicht mehr benutzen. Ein Update ändert dieses Programm. Das heißt: Wenn bei diesem Update etwas schief geht, dann kann es eben sein, dass das BIOS nicht komplett upgedated ist, sondern nur so halb upgedated ist. Und dann läuft mein Rechner nicht mehr.“

Erst googeln, dann aktualisieren

Also wenn demnächst BIOS-Updates herauskommen, die versprechen, gegen Meltdown und Spectre zu helfen, dann muss man die schon installieren - aber nicht unbedingt gleich. Erst mal googeln, ob’s wieder Probleme gibt, ist da ganz sinnig.