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Killer's Security: Krypto-Minder auf Behördenrechner

Hacker sind ins Netz des baden-württembergischen Landesamtes für Besoldung und Versorgung eingebrochen. Aber nicht sensible Daten haben sie interessiert. Die Gauner haben vielmehr Kryptogeld ausgerechnet. Von Achim Killer

Über dieses Thema berichtet: Online-Nachrichten am .

Der Diebstahl von Rechenleistung liegt im Trend fast so wie in der Nachkriegszeit das Kohle-Klauen. Das liegt am Boom des Kryptogeldes, etwa der Kursexplosion des Bitcoin. Kryptogeld wird ausgerechnet. Und je länger es im Markt ist, desto schwieriger – und teurer – wird das. Gauner erledigen es deshalb auf Kosten anderer.

Die Miner von Fellbach

Offenkundig deshalb sind Hacker ins Netz des Landesamtes für Besoldung und Versorgung im schwäbischen Fellbach eingedrungen, haben einige Server gekapert, um Geldwertes zu berechnen – auf Rechnung des Steuerzahlers! Die betroffenen Rechner sind abgeschaltet worden. Dienstreisen beantragen badische und schwäbische Beamte seitdem mit Formularen aus Papier.

Zombies bedrohen Spiele-PCs

Auch Privatanwender kann es erwischen. Vor allem leistungsfähige Spiele-Computer mit starken Grafik-Karten sind gefährdet. Cyberkriminelle infizieren dazu Tausende PCs mit so genannter Bot-Malware. Dadurch werden die Rechner zu Zombies, die ferngesteuert und zu gewaltigen Bot-Netzen zusammengeschaltet werden können. So entstehen quasi geheime, verteilte Supercomputer, die in der digitalen Mine Bitcoins oder Monero schürfen.

Schutz-Software auf botfrei.de

Auch vom Wannacry-Schädling, der im vergangen Jahr, Fabriken, Krankenhäuser und Anzeigetafeln der Bundesbahn lahmgelegt hat, gibt es eine Miner-Variante. Adylkuzz heißt die. Software des Branchenverbandes eco schaut nach, ob ein PC zum Zombie gemacht worden ist.