Achim Killer
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Killer's Security: Halluzinationen in der vierten Generation

In den Online-Nachrichten berichtet Achim Killer über Software-Updates: Microsoft, Adobe und Zoom stopfen Sicherheitslöcher in ihren Programmen. Und OpenAI bringt künstliche Intelligenz der vierten Generation heraus.

Vom derzeit spektakulärsten Stück Software gibt es eine neue Generation, ChatGPT 4, die künstliche Intelligenz von OpenAI, die Microsoft testweise in seine Suchmaschine Bing eingebaut hat. Man kann ihr jetzt auch ganz lange Fragen stellen, ausgedruckt mehrere Seiten. Und wem die Worte fehlen, der kann auch ein Bild vorzeigen. Das kuckt er sich dann ganz genau an, der ChatGPT. Er halluziniert weiterhin, so nennt man das, wenn ihm nix einfällt. Dann erfindet er oft was. Alternative Fakten – damit haben es ja nicht nur künstliche Intelligenzen. Auf der SMX-Konferenz diese Woche in München war er das Thema, hat im Mittelpunkt von fast jedem Vortrag und jeder Diskussion gestanden. Auf der SMX tauschen sich so genannte Suchmaschinen-Optimierer aus. Das sind Fachleute, die Web-Seiten so designen, dass sie in der Ergebnisanzeige ganz vorne stehen. Die sind derzeit völlig abhängig von Google. Google hat einen Marktanteil von 93 Prozent. Und deshalb freuen sich viele, dass Bing mit ChatGPT attraktiver wird.

Updates!

Patchday war – aber so richtig. Zwei der Lücken – in Windows und in Outlook – die waren in kriminellen Kreisen im Internet bereits bekannt, und die Gauner haben schon versucht, diese Lücken auszunutzen. Zero-Day-Vulnerabilities, Sicherheitslöcher, die man nicht stopfen hat können – bis Dienstag. Seitdem steht mit dem März-Update von Microsoft Reparatur-Software dafür im Netz.

Mit Microsoft mithalten in Sachen Flickschusterei kann Adobe, das Unternehmen hinter Photoshop und dem pdf-Reader. 103 Patches hat Adobe am Dienstag unter die Leute gebracht. Wer Software von dem Unternehmen auf dem Rechner hat, der sollte mal nachschauen. Es ist fast für jeden was dabei.

Zoom – die Video-Konferenz-Software. Da können einem üble Zeitgenossen digitales Ungeziefer unterschieben. Bei der neuen Version 5.13.5 ist das Problem behoben.

Gericht bemängelt Biometrie-Ausweis

Ein Urteil ist gefallen, kein höchstrichterliches wie sonst in Fällen solcher Tragweite üblich: Das Verwaltungsgericht Hamburg hat entschieden, dass einem Bürger, der geklagt hatte, ein neuer Personalausweis auch ohne biometrisch vermessene Fingerabdrücke ausgestellt werden muss. Aus Datenschutzgründen. Das wird sicherlich etliche weitere Prozesse nach sich ziehen – europaweit. Denn die Europäische Union will eigentlich eine digitale Brieftasche für ihre Bürger einführen, für die ein amtliches biometrisches Ausweisdokument vorgesehen ist. Die Sache muss jetzt wohl erst einmal vor Gericht geklärt werden.

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