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Killer's Security: Ägyptische Zensur blockiert Google

Im autoritär regierten Ägypten wird offenbar Google-AMP blockiert. Dieser Dienst soll eigentlich schnelles Handy-Surfen ermöglichen. Oppositionelle tricksen damit aber auch Zensoren aus. Aber auch die lernen. Von Achim Killer

Über dieses Thema berichtet: Online-Nachrichten am .

Nicht überall sind Zensoren technisch so auf der Höhe wie in China. Dort haben sie die kapitalistische Volksrepublik mit einer großen digitalen Mauer umgeben. Und durch die dringt nur äußerst selten eine missliebige Nachricht.

Schlank und schnell

Andere autoritäre Regimes sperren lediglich unerwünschte Sites. Oppositionelle umgehen das, indem sie Google’s AMP-Dienst nutzen. Der ist für schlanke Nachrichten-Seiten gedacht, die vor allem keinen überbordenden Werbe-Müll enthalten. Google bevorzugt solche Seiten bei der Suche und – als besonderes Schmankerl – speichert Sie auch noch auf seinen eigenen Servern zwischen: Kein Ballast und gespeichert auf Systemen, die modernste Verteiltechniken nutzen: Accelerated Mobile Pages sind auch bei einer schlechten Verbindung extrem schnell auf dem Handy.

Google-Adresse

Und weil sie unter einer Google-Adresse erreichbar sind, schadet es praktisch wenig, wenn die eigentlich Adresse einer zensierten Publikation gesperrt ist. Das ägyptische Nachrichtenportal Mada Masr etwa hat diesen Trick angewandt.

Menschenrechtsorganisationen und VPN-Dienste

Deshalb wohl sind in Ägypten derzeit überhaupt keine AMPs mehr erreichbar. Ähnlich in Saudi-Arabien. Darüber hinaus gesperrt sind: Sites von Menschenrechtsorganisationen, VPN-Dienste, mit denen sich ebenfalls Zensur umgehen lässt, und ein spezieller Dienst der Deutschen Welle für den arabischen Raum.