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Cybercrime

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IT-Sicherheit: Der schwierige Schutz vor Online-Kriminalität

Hacker, Phisher, Telefonbetrüger: Die Fälle von Onlinekriminalität nehmen jährlich im zweistelligen Prozentbereich zu. Die Behörden hinken immer neuen Bedrohungen hinterher - es wird wichtiger, selbst vorzusorgen. Von Florian Regensburger

Mit ein paar einfachen Maßnahmen kann jeder die Gefahr, Opfer von Online-Kriminellen zu werden, deutlich senken.

1. Ping-Anrufe

Vorwiegend von Rufnummern aus afrikanischen Ländern wie Tunesien oder Burundi gehen sogenannte Ping-Anrufe bei Handynutzern in Deutschland ein. Die Anrufer legen aber sofort wieder auf, so dass die Betroffenen praktisch keine Chance haben, das Telefonat anzunehmen. Mit dem Anruf soll "ein kostenpflichtiger Rückruf provoziert werden", warnt die Bundesnetzagentur. Ein Rückruf sei mit Kosten "teilweise in Höhe von mehreren Euro pro Minute" verbunden, heißt es von der Behörde. Denn wer zurückruft, landet in der Regel nicht etwa bei einem Haus-Anschluss in Afrika, sondern bei einer Service-Nummer, die zusätzliche Gebühren kostet.

Die Bundesnetzagentur rät Verbrauchern, keine Nummern zurückzurufen, wenn man keinen Anruf aus dem jeweiligen Vorwahlbereich erwartet. Wer glaubt, Ziel einer Gebührenfalle mittels eines Ping-Anrufs geworden zu sein, kann dies über ein Formular auf der Webseite der Bundesnetzagentur melden.

2. Schutz vor Phishing-Attacken

Regelmäßig warnt die Polizei vor Phishern, also vor Leuten, die mit gefälschten E-Mails versuchen, Passwörter auszuspionieren: Internetnutzer erhalten eine Mail, die scheinbar von eBay, Paypal, Amazon oder von ihrer Bank kommt. Die Mail ist aber eine Falle, enthält zum Beispiel einen Anhang mit einem PDF-Formular oder einen Link zu einer ebenfalls gefälschten Webseite des angeblichen Absender-Unternehmens. Dort sollen die potenziellen Opfer dann in der Regel ihre Zugangsdaten oder andere sensible Informationen wie Bankdaten eintragen - und sie damit direkt an die Betrügerwiterreichen.

Gegen Phishing hilft nur Vorsicht. Mails von Onlineshops oder Banken mit Datei-Anhängen, in die man Daten eintragen soll, werden von den betreffenden Unternehmen grundsätzlich nicht versandt und können in jedem Fall immer ignoriert beziehungsweise sofort gelöscht werden. Schwieriger wird es bei Links auf Webseiten, denn die sind oft täuschend echt dem Original nachempfunden. In jedem Fall sollte man die Domain der Webseite in der Adresszeile des Browsers überprüfen und mit der Original-Webseite vergleichen - also zum Beispiel überprüfen, ob eine angebliche Amazon-Webseite auch tatsächlich mit "https://www.amazon.de/..." beginnt.

3. Schutz vor Viren und Trojanern

Auf Computern und immer mehr auch auf Smartphones haben seit längerem Schadprogramme Hochkonjunktur, die den Rechner verschlüsseln und Lösegeld verlangen, sogenannte Ransomware. Ein noch relativ neues Phänomen sind Kryptomining-Trojaner. Diese Form der Schadsoftware nutzt die Rechenkapazitäten des Geräts, um es vom Besitzer möglichst unbemerkt im Hintergrund Digitalwährungen wie Bitcoin und Ether ausrechnen zu lassen. Das macht die Geräte langsam und kann vor allem bei Smartphones auch zum Beispiel zum Überhitzen des Geräts führen. Altbekannt aber nicht minder gefährlich sind Keylogger, also Trojaner, die Zugangsdaten etwa für Onlineshops oder Banking-Portale abgreifen und an Kriminelle übermitteln.

Gegen all diese Arten von Schadsoftware hilft nur Vorsorge. Am wichtigsten ist dabei, das Betriebssystem wie Windows oder Mac OS beziehungsweise beim Handy Android oder iOS auf dem aktuellen Stand zu halten. Das heißt, neu verfügbare Updates sollte man möglichst sofort, am besten automatisch einspielen lassen. Gleiches gilt für Anwendungssoftware, insbesondere für solche mit häufiger Internetverbindung wie den Webbrowser und jegliche Apps auf dem Smartphone. Ebenfalls sinnvoll ist Virenschutz-Software. Die erkennt zwar längst nicht alle Schadprogramme - aber doch einige, und das schon bevor sie auf unseren Computer oder unser Handy gelangen können.