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Instagram muss wegen Verstößen gegen die DSGVO 405 Millionen Euro Strafe zahlen

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Irische Datenschützer verhängen Rekordstrafe gegen Instagram

Immer wieder bekommen die Marken des Meta-Konzerns in der EU hohe Strafen wegen Datenschutzverstößen aufgebrummt. Weil Instagram zu sorglos mit Daten von Minderjährigen umgehe, hat Irlands DPC eine Rekordsumme von 405 Millionen Euro verhängt.

Die irische Datenschutzbehörde (DPC) hat eine Rekordstrafe von 405 Millionen Euro gegen Instagram verhängt. Dabei gehe es um den Umgang mit Daten von Kindern und Jugendlichen, teilte die irische Datenschutzbehörde am Montag mit. Minderjährigen Nutzern im Alter zwischen 13 und 17 Jahren sei erlaubt gewesen, Geschäftskonten auf der Foto- und Video-Plattform zu betreiben, die die Veröffentlichung ihrer Telefonnummer und/oder ihrer E-Mail-Adresse ermöglicht hätten. Details zu ihrer Instagram-Entscheidung will die irische Behörde in der kommenden Woche veröffentlichten.

Meta will Strafe nicht akzeptieren

Meta erklärte, man wolle die irische Entscheidung anfechten. Instagram habe zudem vor über einem Jahr seine Einstellungen geändert und seitdem neue Möglichkeiten geschaffen, um die Daten von Teenagern privat zu halten. Seit Juni gibt es neue Funktionen, mit denen Eltern die Instagram-Aktivitäten ihrer Kinder teilweise kontrollieren können.

Grundlage der Ermittlungen ist die im Mai 2018 in Kraft getretene europäische Datenschutzgrundverordnung DSGVO, die Datenschutzbehörden unter anderem dazu ermächtigt, hohe Strafen für Verstöße gegen die DSGVO zu verhängen. Da der Instagram-Mutterkonzern Meta seinen europäischen Sitz in Irland hat, ist die irische DPC hier zuständig.

Irland ermittelt häufig gegen Unternehmen des Meta-Konzerns

Die DPC hatte bereits Ende 2020 Ermittlungen gegen Instagram eröffnet. Diese drehten sich um die "Angemessenheit" der Einstellungen zu Instagram-Profilen und um die Verantwortung der Plattform bei der "Wahrung der Datenschutzrechte von Kindern als vulnerable Personen".

Gegen Meta-Töchter laufen noch mehrere andere Verfahren in Irland. Im vergangenen Jahr war WhatsApp zu einer Rekordstrafe von 225 Millionen Euro verurteilt worden, weil es in seinen AGB die Vorschriften der EU zum Datenschutz nicht eingehalten hatte. Der Europäische Datenschutzausschuss hatte die DPC zuvor angewiesen, die Strafe zu erhöhen. Die irische Behörde hatte ursprünglich eine Strafe zwischen 30 und 50 Millionen Euro vorgeschlagen.

Im März hatte Irland wegen Datenschutzverstößen eine Strafe in Höhe von 17 Millionen Euro gegen Meta verhängt.

  • Zum Artikel: "Meta bekommt Angst vor dem Datenschutz"

Mit Material der Nachrichtenagenturen AFP und Reuters

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