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Intel zieht Updates zurück

Intel zieht Updates zurück

Programmierer arbeiten derzeit fieberhaft, daran, die Prozessor-Lücken Meltdown und Spectre zu schließen. Doch das scheint nicht leicht zu sein. Jetzt hat Intel seine Updates wieder zurückgezogen. Von Christian Sachsinger

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Anstatt die Sicherheitslücken zu beheben und Klarheit zu schaffen, sorgt Intel für zusätzliches Chaos. Weil Updates bei manchen älteren Rechnern zu Abstürzen oder unnötigen Neustarts führen, rät der Chipriese von der Installation ab. Einige PC-Hersteller hatten die Nachbesserungsversuche von Intel mittlerweile zu BIOS-Updates verarbeitet. (BIOS ist jenes kleine Programm, das den Rechner startet und das Betriebssystem zum Laufen bringt.) Manche dieser Hersteller nehmen ihre Updates nun wieder von den Webseiten. Auch einige Linux-Distributionen ziehen ihre Nachbesserungen zurück.

Zurückdrehen geht nicht

Wenn ein Nutzer das Patch schon aufgespielt bekommen hat, kann er nicht viel tun. Da es sich um ein BIOS-Update handelt, bringt es also nichts, zum Beispiel das Betriebssystem zu einem früheren Zeitpunkt zurückzudrehen. Man kann also nur bis zum nächsten Lösungsversuch von Intel warten. Wer mit dem aktuellen Zustand nicht klar kommt, dem bleibt eigentlich nur, den Rechner dem Händler oder dem Hersteller zurückzubringen.

Da wäre ihr erster Ansprechpartner der Mediamarkt und wenn der sagt, bei uns dauert die Reparatur aber länger oder Sie haben bei der Garantie von Lenovo bessere Bedingungen, dann können Sie sich an die wenden. Aber: da wo es jetzt drum geht, also die Updates für etwas ältere Prozessoren, sind Sie bereits aus der Gewährleistungs- und der Garantiefrist heraus." Hardwarexperte Christof Windek von der Computerzeitschrift CT

Es gibt keine zuverlässigen Angaben

Besitzer von älteren Rechnern müssen also derzeit entweder mit Sicherheitslücken oder mit regelmäßigen Abstürzen leben. Bei den neuen Modellen sieht es angeblich besser aus. Aber gewiss ist auch das nicht, denn weder Intel, noch der Konkurrent AMD oder der Smartphone-Chiplieferant ARM liefern derzeit zuverlässige Informationen zum Stand bei ihren Prozessorlücken. Immerhin scheinen die Internet-Browser bereits repariert worden zu sein, wo dies nötig war.

Lage bei Smartphones bleibt unübersichtlich

Da die aktuellen Topmodelle meist regelmäßig Updates bekommen, dürften hier die Chiplücken, so weit möglich, geschlossen worden sein. Dagegen kann man sich bei älteren Smartphones nicht sicher sein, ob überhaupt noch nachgebessert wird.

Wir haben mal bei einem Galaxy S4 nachgeschaut, das ist natürlich jetzt schon fünf bis sechs Jahre alt, wenn man das noch hätte, dann ist da die Situation unklar. Niemand weiß, ob es da Updates gibt und Samsung hält sich da bedeckt." Christof Windek

Alles in allem glauben Experten, dass die Probleme rund um die Prozessorsicherheitslücken Meltdown und Spectre die gesamte Branche noch längere Zeit beschäftigen werden.