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Sarahah

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Hype um die Feedback-App "Sararah"

Was denken Freunde und Kollegen wirklich über mich? Diese Frage möchte die "Sarahah" beantworten. Die App erlebt gerade einen Hype, Kritiker sehen in dem Programm allerdings vor allem ein Mobbing-Werkzeug. Von Christian Schiffer

Über dieses Thema berichtet: Netzfilter am .

Sarahah ist eine App aus Saudi-Arabien und erobert gerade die Welt. Die Funktionsweise ist simpel: Wer sich bei dem Service anmeldet, kann Nachrichten von anderen empfangen, der Nachrichtenschreiber allerdings bleibt anonym. Umgekehrt muss jemand, der jemandem bei Sarahah schreiben möchte, nicht bei dem Service angemeldet sein, es reicht die Sarahah-Adresse desjenigen zu kennen, dem man sein Feedback mitteilen möchte.

"Hinterlasse eine konstruktive Nachricht ;)"

Sarahah funktioniert also wie eine Art Briefkasten, in den jeder Lob oder Kritik zu einer Person einwerfen kann, ohne großen Aufwand und vor allem anonym. Der Entwickler glaubt fest daran, dass mehr Ehrlichkeit den Menschen helfen kann, sich zu verbessern, auf der Seite von Sarahah heißt es "Hinterlasse eine konstruktive Nachricht ;)".

Komentenhafter Aufstieg

Viele der Nachrichten scheinen aber nicht besonders konstruktiv zu sein. US-Medien berichten davon, dass Sarahah benutzt wird, um im Schutz der Anonymität andere zu Mobben und Hass zu verbieten. Das ist wenig überraschend, ähnliche Dienste wie zum Beispiel ask.fm oder Yik Yak konnten sich aus ähnlichen Gründen nie in der Breite durchsetzen.

In über 30 Ländern auf Platz 1 der Download-Charts

Trotzdem ist Sarahah die App der Stunde: Über 10 Millionen mal ist das Programm bereits heruntergeladen worden, in über 30 Ländern steht sie auf Platz 1 der Download-Charts darunter in den USA, in Großbritannien und in Frankreich. Gut möglich aber, dass der Hype wieder abflaut, denn vermutlich ist das Internet noch nicht bereit für allzu viel Ehrlichkeit.