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Google Home

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Google nimmt Platz im Wohnzimmer

Google nimmt Platz im Wohnzimmer

Seit heute ist Google Home auch in Deutschland erhältlich. Bei dem Lautsprecher handelt es sich um einen smarten Sprachassistenten, der den Nutzern unter die Arme greifen möchte. Datenschützer sind wenig begeistert. Von Christian Schiffer

„Ok, Google! Wie wird das Wetter heute?“, „Ok, Google! Stelle mir den Wecker auf 7:30 Uhr!“, „Ok, Google! Spiele Musik von den Rolling Stones!“: Solche Sätze sind in amerikanischen Wohnzimmern nichts Neues, dort gibt es Google Home schon seit einigen Monaten. Das Gerät, das aussieht wie eine Hightech-Blumenvase und ca. 150 Euro kostet, ist die Antwort des Suchmaschinenkonzerns auf Amazons Alexa, das wiederum aussieht wie eine Hi-Tech Litfaßsäule. Beide Geräte versprechen dem Nutzer bei Dingen des täglichen Lebens zu helfen – per simplem Sprachbefehl. Wer beispielsweise Amazons Alexa mit smarten Glühbirnen koppelt, kann das Licht per "Schlafzimmer aus!" abschalten – und kann sich dabei vielleicht sogar ein wenig fühlen wie ein Bond-Bösewicht.

Versehentliche Massenbestellung von Amazons Alexa

Aber natürlich sind die Geräte auch anfällig für Fehler und Missverständnisse. Vor einigen Monaten sorgte der Fall einer Fünfjährigen für Aufsehen, das kleine Mädchen hatte sich per Amazon Alexa kurzerhand ein Puppenhaus und eine Schachtel Kekse bestellt. Als ein Fernsehsender über das Mädchen berichtete, um Eltern Tipps für den Umgang mit Alexa zu geben, moderierte der Nachrichtensprecher den Beitrag fatalerweise mit den Worten „Ich liebe es, wie das Mädchen sagt ‚Alexa bestelle mir ein Puppenhaus‘“ ab – sodass umgehend tausende Alexas ungefragt Puppenhäuser bestellten. Denn ob der Befehl zum Kauf vom Nutzer kommt oder eben von einem Nachrichtensprecher aus dem Fernseher, das machte für das Amazon-System keinen Unterschied.

Kommt irgendwann eine freie Alternative?

Solche Fälle sorgen immer wieder für Schmunzeln, die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine ist eben manchmal kompliziert. Datenschützern allerdings ist gar nicht zum Lachen zumute, wenn es um diese Geräte geht. Schließlich weiß ein digitaler Assistent eine Menge über den Menschen, dem er dient, da unterscheiden sich digitale Assistenten nicht von ihren Vorbildern aus Fleisch und Blut. Vermutlich auch deswegen hat kürzlich die Mozilla-Stiftung angefangen, an einer eigenen Spracherkennungssoftware zu arbeiten, die Open Source sein soll. Möglicherweise gibt es also irgendwann Alternativen zu Google Home und Amazons Alexa, die weniger neugierig sind und dafür transparenter.