Elon Musk
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Elon Musk will mehr Meinungsfreiheit und relevantere Anzeigen auf Twitter

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Musk verrät, was er mit Twitter vorhat

Der Kauf von Twitter durch Elon Musk ist zwar noch nicht in trockenen Tüchern, doch der Tesla-Chef twittert, dass er das Netzwerk gekauft habe. Und er verrät seine Pläne für Twitter: mehr Meinungsfreiheit und relevantere Anzeigen.

Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk ist noch nicht endgültig abgeschlossen. Dennoch schreibt der reichste Mann der Welt in einem an Twitters Anzeigenkunden gerichteten Tweet mehrmals, dass er Twitter gekauft habe und skizziert, was er mit der Plattform vorhat: "Ich habe Twitter gekauft, weil es für die Zukunft der Zivilisation wichtig ist, einen gemeinsamen digitalen Marktplatz zu haben, auf dem ein weites Spektrum an Meinungen diskutiert werden kann - auf gesunde Weise und ohne Gewalt anzuwenden."

Twitter soll "warm und einladend" sein

Musk schrieb von einer Gefahr, dass die sozialen Netzwerke in extrem rechte und extrem linke Echokammern abdriften würden, die Hass generieren und die Gesellschaft teilen würden.

Eine komplett unregulierte Plattform schwebt Musk offenbar nicht vor. Twitter dürfe kein "Ort des Grauens" werden, wo ohne Konsequenzen alles gesagt werden könne, erklärte er in seinem Tweet. Auf Twitter sollten nicht nur Gesetze respektiert werden, die Plattform solle "warm und einladend" sein. Zuletzt stand Twitter wegen des mitunter sehr rüden Diskussionsstils zahlreicher Nutzer in der Kritik.

Relevante Anzeigen sind für Musk wie gute Inhalte

Ausführlich äußerte sich der reichste Mann der Welt zum Anzeigengeschäft auf Twitter. "Ich glaube, dass Anzeigen, wenn sie richtig gestaltet sind, unterhaltsam und informativ sein können." Als Beispiele führte Musk Produkte oder medizinische Behandlung an, die für Nutzerinnen und Nutzer nützlich sein könnten, von denen man aber zuvor nichts wusste. Anzeigen auf Twitter sollten so relevant wie möglich sein. "Irrelevante Anzeigen sind Spam, aber hoch relevante Anzeigen sind tatsächlich Inhalte", schrieb Musk.

Twitter strebe danach, die am meisten respektierte Anzeigenplattform der Welt zu werden. Allerdings habe er Twitter nicht gekauft, um damit Geld zu verdienen, sondern "um der Menschheit zu helfen."

  • Zum Artikel: "Elon Musks Pläne für Twitter: Was ist eigentlich eine Super-App?"

Musk bezeichnet sich schon als "Chef-Twitterer"

Am Mittwoch hatte Musk auf Twitter ein Kurzvideo gepostet, in dem er das Twitter-Hauptquartier betritt. Seine Twitter-Biographie änderte er auf "Chief Twit".

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Offiziell abgeschlossen und von Twitters Seite bestätigt ist der Deal noch nicht. Aber dass Musk sich bereits ins Management einmischt und in der Vergangenheitsform davon spricht, Twitter gekauft zu haben, deutet auf einen unmittelbar bevorstehenden Vollzug hin.

Kauf muss bis Freitagabend abgeschlossen sein - sonst geht es vor Gericht

Bis Freitag um 17.00 Uhr Ortszeit (23.00 Uhr MESZ) muss die Transaktion durch sein, sonst landet der seit Monaten strittige Deal doch noch vor Gericht. Diese Frist wurde richterlich verhängt, um die seit Monaten zwischen Musk und Twitter strittige Übernahme zu regeln.

Eigentlich hatte sich Musk mit Twitter schon im April auf die Übernahme geeinigt. Im Juli erklärte er die Vereinbarung jedoch wegen angeblicher Falschangaben des Unternehmens zu Fake-Accounts für ungültig. Twitter klagte auf Einhaltung des Kaufvertrags und es wurde ein Gerichtsprozess zur Klärung des Streits angesetzt.

Anfang Oktober erneuerte Musk sein Kaufangebot dann überraschend wieder, stellte jedoch die Bedingung, dass das Gerichtsverfahren beigelegt wird.