Nach dem Cyberangriff vom Ostermontag hofft die Werksleitung der Donau-Stadtwerke Dillingen-Lauingen, ab der nächsten Woche die Systeme nach und nach wieder hochfahren zu können. Insgesamt werde es aber Wochen dauern, bis alles wieder wie gewohnt funktioniere, sagte Werksleiter Wolfgang Behringer dem BR.
Versorgung mit Strom und Wasser nicht betroffen
Nach wie vor laufe die Versorgung mit Strom und Wasser sowie die Abwasserentsorgung reibungslos. Weil diese wichtige Infrastruktur abgekoppelt vom restlichen System arbeitet, war sie von dem Cyberangriff nicht betroffen.
Stadtwerke nur eingeschränkt arbeitsfähig
Mittlerweile seien die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch wieder per Telefon oder E-Mail erreichbar, sagte Stadtwerkeleiter Wolfgang Behringer. Allerdings könnten Verwaltungsangelegenheiten wie Vertragsänderungen oder ähnliches aktuell höchstens aufgenommen, aber noch nicht verarbeitet werden.
Cyberattacke bremst Bezahlung von Solarstrom aus
Wer mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach Strom an die Stadtwerke verkauft, bekommt dafür wegen der Cyberattacke aktuell kein Geld ausgezahlt. Dieses Problem zu beheben habe jetzt Priorität, sagte Behringer. Er hoffe, dass das eventuell in der nächsten Woche möglich sei.
IT-Dienstleister Reitzner Opfer von Angriff mit Ransomware
Seit einem Hacker-Angriff am Ostermontag sind die Systeme der Dillinger IT-Firma Reitzner AG weitgehend lahmgelegt. Datenbestände des IT-Dienstleisters wurden mit Ransomware verschlüsselt. Weil die Donau-Stadtwerke Kunde bei Reitzner sind, sind auch sie von dem Systemausfall betroffen. Die Zentralstelle Cybercrime Bayern ermittelt. Laut Staatsanwaltschaft könnte die mutmaßlich aus dem russischsprachigen Raum stammende Hacker-Gruppe "Lockbit 2.0" hinter dem Angriff stecken.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!