Am 31. Dezember warnte ein Algorithmus des kanadischen Gesundheitsunternehmens Bluedot seine Kunden vor dem Ausbruch eines Grippe-Virus im chinesischen Wuhang. Die US-Behörde Centers for Disease Control and Prevention schlug erst sechs Tage später Alarm, die WHO folgte am 9. Januar.
Big Data im Kampf gegen Seuchen
Die Algorithmen der 2014 gegründeten Firma durchforsten Nachrichtenartikel, Forenbeiträge, Blogs, aber auch Ticketdaten von Fluggesellschaften sowie Berichte über Tiererkrankungen auf der Suche nach Anzeichen für eine Epidemie. Das Unternehmen konnte aufgrund der Flugdaten sogar korrekt vorhersagen, wie sich das Virus ausbreiten würde, schreibt das Magazin Wired. Zum Einsatz kam jedoch nicht nur künstliche, sondern auch menschliche Intelligenz. So wurde zunächst kontrolliert, inwieweit die Schlussfolgerungen des Algorithmus plausibel erscheinen.
Suchanfragen weisen auf Grippe-Ausbruch hin
Schon seit Jahren werden Big Data-Algorithmen zur Seuchenfrüherkennung eingesetzt. Bereits 2009 konnte Google anhand der getätigten Suchanfragen den Ausbruch einer Grippe-Pandemie Tage früher vorhersagen - und zwar früher als die Behörden. Mittlerweile lassen sich große Datenmengen noch schneller und effizienter auswerten, um sich abzeichnende Epidemien aufzuspüren.
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