Nutzer von Smartphones mit dem Betriebssystem Android haben derzeit größere Probleme mit der Corona-Warn-App. Ein Sprecher des größten europäischen Software-Konzerns SAP, der mit an der Entwicklung der App beteiligt war, bestätigte auf Anfrage die Schwierigkeiten: Zur Zeit sei es in einigen Fällen nicht möglich, einen Schlüsselabgleich durchzuführen.
Das liegt angeblich an der Schnittstelle der App zum Google-Smartphone-Betriebssystem. Man habe Google über das Problem informiert und arbeite nun gemeinsam unter Hochdruck an der Lösung, heißt es weiter. SAP hat die App zusammen mit der Deutschen Telekom programmiert. iPhones sind von den Problemen offenbar nicht betroffen.
Anonyme Kontaktanzeige verrät keine Details
Die Corona-Warn-App verzeichnet bislang nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums über 25 Millionen Downloads und wird von schätzungsweise 23 Millionen Menschen aktiv eingesetzt. Sie funktioniert über ein Kontakt-Tracing, das heißt die Begegnungen mit infizierten Personen werden den Nutzerinnen und Nutzern zeitverzögert angezeigt, ohne Standort bzw. Angaben zur Kontaktperson. Man weiß also nur, dass man mit einer infizierten Person in Kontakt war, nicht wo, wann und mit wem genau.
Doch auch diese Anzeige funktioniert nun eben teilweise offenbar nicht mehr. Wobei in letzter Zeit ohnehin weniger Kontakte angezeigt wurden, weil bei der App nachgebessert wurde, so dass manche Fälle nun bewusst ausgeklammert werden.
Anhaltende Kritik an der Warn-App
Zuletzt hatten sich der CDU-Politiker Friedrich Merz und andere für eine Lockerung des Datenschutz-Konzeptes stark gemacht, um bessere Daten für eine effektive Pandemie-Bekämpfung sammeln zu können. Dieser Vorstoß war jedoch beim Bundesdatenschutzbeauftragten Ulrich Kelber und der Nichtregierungsorganisation Chaos Computer Club (CCC) auf scharfe Kritik gestoßen.
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