Chinesische Bezahl-Apps kommen nach Deutschland

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Chinesische Bezahl-Apps kommen nach Deutschland

Über 800 Millionen Chinesen zahlen nur noch höchst ungern mit Bargeld oder Kreditkarten – sie zahlen per Handy. Ab heute sind die beiden größten chinesischen Bezahl-Apps erstmals in einer deutschen Kaufhauskette zugelassen. Von Astrid Freyeisen

In allen elf europäischen Modehäusern der Marke Breuninger kann ab sofort mit Alipay und Wechat Pay bezahlt werden, auf dem chinesischen Heimatmarkt scharfe Konkurrenten. Aber das ist nicht alles, sagt Terry von Bibra, der Europachef von Alibaba, Alipays Schwesterkonzern:

"Unser Ziel ist es, deutschen Marken zu helfen, mit dem chinesischen Konsumenten global in Berührung zu kommen. Über 130 Millionen chinesische Touristen, die unterwegs sind pro Jahr, und die Zahl nimmt immer zu, sind sehr viele chinesische Konsumenten – auch hier in Deutschland sind sie unterwegs." Terry von Bibra, Europachef Alibaba

Bezahlungen werden in Aschheim abgewickelt

Partner für Alipay und Wechat Pay ist die Firma Wirecard aus Aschheim bei München, die jeden Bezahlvorgang zwischen Breuninger und China abwickelt. Und auch für Swarovski, Zwilling, WMF und Rossmann – alles begehrte Ziele chinesischer Touristen. Schon auf dem Flug nach Deutschland bekommen sie per App Gutscheine für Läden, auch solche am Münchner Flughafen.

Die Sprecherin von Wirecard Jana Tilz rechnet vor: Der Durchschnittseinkauf liege bei 850 Euro, die größte Transaktion bisher seien 40.000 Euro, und der Umsatz mit Chinesen habe sich für teilnehmende Händler schnell verdoppelt. Mit der Weitergabe von Daten verhalte sich Wirecard im Sinne der deutschen Händler sehr zurückhaltend.