Schon im vergangenen Jahr wurde das Landshuter Rathaus in oranges Licht getaucht
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Schon im vergangenen Jahr wurde das Landshuter Rathaus in oranges Licht getaucht

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"Orange Day" - Aktionen gegen Gewalt an Frauen

Auch Kommunen in Niederbayern und der Oberpfalz beteiligen sich am sogenannten "Orange Day", dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen: Markante Gebäude werden am Abend und in der Nacht in oranges Licht getaucht - als Zeichen gegen Gewalt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Am sogenannten "Orange Day", dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, werden markante Gebäude am Abend und in der Nacht in oranges Licht getaucht. Auch niederbayerische Kommunen beteiligen sich: In Landshut werden unter anderem das Rathaus, das Ländtor, Polizeigebäude und das Eisstadion orange angestrahlt. In Ergolding im Kreis Landshut sind es das Rathaus und das Schwimmbad Ergomar - als Mahnung und Zeichen des Protests.

Flagge zeigen gegen Gewalt

In der Oberpfalz wird am Abend das Gebäude des Theaters Regensburg in oranges Licht getaucht. Außerdem werden an mehreren Gebäuden Fahnen gehisst, auf denen "Frei leben ohne Gewalt" in verschiedenen Sprachen steht. Daran beteiligen sich sowohl die Stadt Regensburg als auch das Polizeipräsidium Oberpfalz. Wegen Corona mussten auch einige Veranstaltungen abgesagt werden - so sollten ursprünglich heute in Weiden Papierrosen an Frauen verteilt werden unter dem Motto "Rosen statt Veilchen". Im Landkreis Amberg-Sulzberg war eine Gedenkveranstaltung geplant mit rund 20 Kooperationspartnern. Auch sie kann coronabedingt nicht stattfinden.

Lockdown verschärft die Lage betroffener Frauen

Besondere Brisanz bekommt der Tag durch die erneuten Lockdowns, sagt Patricia Steinberger von der Initiative "ZONTA says NO" in Landshut: "Die Pandemie hat dieses Problem noch wesentlich verstärkt. Man darf nicht vergessen, die Familien waren im Lockdown auf engstem Raum zusammen. Die Frauen hatten kaum Möglichkeit, Hilfe zu suchen, waren praktisch ausgeliefert." Das zeige sich auch an der Anzahl der Telefon- und Online-Beratungen, die in Anspruch genommen werden, gerade im Lockdown.

Das Schweigen brechen

Steinberger spricht von einer "ganz schrecklichen Entwicklung, die die Pandemie mit sich zieht". Sehr wichtig im Kampf bei Gewalt gegen Frauen sei es, auch im persönlichen Umfeld das Schweigen zu brechen, um Frauen und Mädchen vor weiteren Taten zu schützen.

Frauenrechte sind weltweit keine Selbstverständlichkeit

Der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen findet seit 1999 jedes Jahr am 25. November statt. Der Gedenk- und Aktionstag soll zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen beitragen und daran erinnern, dass Frauenrechte weltweit keine Selbstverständlichkeit und Frauen oft Gewalt ausgesetzt sind. Ursprung des auch "Orange Day" genannten Gedenktags war die Ermordung der Schwestern Mirabal, Regimegegnerinnen aus der Dominikanischen Republik. Sie wurden 1960 vom Militär umgebracht.

Seit 2013 sagt auch in Landshut und Ergolding die weltweit aktive Organisation Zonta mit "Zonta Says NO" öffentlich sichtbar Nein zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Im Rahmen der UN Women-Aktion "Orange The World" lassen Zonta Clubs bundesweit auch in diesem Jahr am 25. November Gebäude ihrer Stadt orange leuchten. Parallel dazu fordert die Initiative in einer Petition eine ressortübergreifende, staatliche Koordination zur konsequenten Umsetzung der sogenannten Istanbul Konvention. Damit reagiert das Frauennetzwerk auf Erfahrungen auch von häuslicher Gewalt Betroffener, die auf gefährliche Lücken in der Anwendung des rechtsverbindlichen Regelwerks hinweisen.

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