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Fünf Jahre nach Quelle-Pleite "Region hat Niedergang recht gut verkraftet"

Fünf Jahre nach der Quelle-Insolvenz hat die Region den Niedergang des Traditionsunternehmens offenbar gut verkraftet. Das sagte der Nürnberger Wirtschaftsreferent Michael Fraas (SPD) dem Bayerischen Rundfunk.

Stand: 06.06.2014

Quelle-Mitarbeiter mit Trillerpfeife | Bild: picture-alliance/dpa

"Insgesamt will ich es verhalten positiv beurteilen, wie wir das alles verkraftet haben", so Fraas. Ein Großteil der rund 4.000 Quelle-Beschäftigten sei wieder auf dem Arbeitsmarkt untergekommen. Dabei hätten die meisten Menschen auch wieder eine Anstellung in Nürnberg gefunden, so der Wirtschaftsreferent.

Abstriche beim Gehalt

Johann Rösch, der bis vor fünf Jahren als Verdi-Gewerkschaftssekretär bei Quelle mit am Verhandlungstisch saß, bestätigt die Aussage des Wirtschaftsreferenten. Dennoch hätten vor allem die ehemaligen Verwaltungsmitarbeiter in ihren neuen Jobs erhebliche finanzielle Abstriche hinnehmen müssen. Viele Mitarbeiter im Logistikbereich seien außerdem heute bei Leiharbeitsfirmen beschäftigt.

Viele Gebäude wieder genutzt

Was die Grundstücke und Immobilien von Quelle betrifft, zeichnet sich ebenfalls eine positive Entwicklung ab. Zahlreiche Gebäude werden inzwischen wieder anderweitig genutzt. In der ehemaligen Zentrale von Quelle in Fürth etwa ist das Landesamt für Statistik eingezogen. Und auf dem ehemaligen Gelände der Möbel-Quelle an der Fürther Straße in Nürnberg wird neu gebaut. Dort entsteht derzeit der Datev-IT-Campus.

"Ladenhüter" Quelle-Areal

Einziger Ladenhüter ist derzeit das ehemalige Quelle-Versandzentrum in der Fürther Straße. In der zweitgrößten leerstehenden Immobilie Deutschlands (nach dem Flughafen Tempelhof) stehen derzeit rund 80 Prozent der Gebäudefläche leer. Die anderen Bereiche werden von Einzelhandel, Künstlern und anderen Zwischenmietern genutzt. Am 9. Juni 2009 hatte der Mutterkonzern der Quelle, die Arcandor AG, Insolvenzantrag gestellt. Wenige Monate später wurde das Unternehmen abgewickelt.


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