Gehirnjogging im Kinderzimmer

Spielwarenmesse 2016 Gehirnjogging im Kinderzimmer

Stand: 27.01.2016

Designspielzeug, Spiele zum Gehirnjogging und Spielwaren, die die soziale und emotionale Kompetenz von Kindern anregen - das sind in diesem Jahr die Trends in der Spielzeug-Branche. In Nürnberg geht heute die Spielwarenmesse an den Start.

Spielend lernen

Auf der Spielwarenmesse zeigen die Hersteller jedes Jahr, was der Markt Neues zu bieten hat. Auch 2016 widmet sich die Branche dem spielenden Lernen – nur diesmal können die Kinder ihre eigenen Ideen umsetzen.

Die Spielzeuge entwickeln sich weiter. Hat die Branche im vergangenen Jahr noch High-Tech in Altbewährtem als Trend definiert, kommt heuer noch eine weitere Komponente dazu: die Kreativität der Kinder. In vielen neuen Kinderzimmer-Kameraden schlummert ein kleiner Computer. Und der kann nicht nur vorher festgelegte Programme ausführen, sondern lädt die Kinder dazu ein, selbst das Programmieren zu lernen. Natürlich auf kindgerechte, verständliche Weise.

Robotik für alle

Da wären zum Beispiel die sogenannten Tinkerbots. Das sind Baukästen, die zunächst aussehen wie ganz normale Spielblöcke. Wenn sie allerdings zusammengesteckt werden, verwandeln sie sich in echte kleine Roboter. Das Herzstück ist das sogenannte Powerbrain, ein hellroter Klotz. Mit ihm können die Tinkerbots zum Beispiel Bewegungen, die an ihren Gliedern durchgeführt werden, aufnehmen und selbstständig durchführen. Ganz clevere Kids können das Powerbrain an einen Computer anschließen und eigene Bewegungsmuster programmieren. "Unser Antrieb ist, dass sich Kinder mit der Robotik beschäftigen", erklärt Matthias Bürger, einer der Erfinder.

Spielen und Programmieren

Wer noch tiefer in die Welt des Programmierens einsteigen will, für den hat der Spieleverlag Kosmos etwas im Angebot. Mit dem Experimentierkasten "KosmoBits" sollen Kinder beim Spielen das Programmieren lernen. Ein Computerspiel für Smartphone oder Tablet fungiert dabei als Einstieg. Die Kinder lösen Rätsel entweder mit Programmcode oder mithilfe echter Sensoren, die an den Spielcontroller angeschlossen werden. Der Controller ist aber nicht nur Eingabegerät, sondern ein Minicomputer, genannt KosmoDuino. Diesen können die Kinder außerhalb des Spiels benutzen, um etwa Alarmanlagen oder Bewegungsmelder zu programmieren. Im Paket sind zudem mehrere Sensoren, Lampen und viel Zubehör enthalten. Das Ganze hat aber auch einen stolzen Preis: rund 150 Euro.

Plüschiger Lautsprecher

Tonie auf einer Toniebox

Etwas weniger technisch sieht die Toniebox der Düsseldorfer Firma Boxine aus. Der Würfel mit Ohren dient dazu, Hörspiele abzuspielen. Die kommen aber nicht von einer CD, sondern von speziellen Sammelfiguren, die auf die Box gestellt werden. Nimmt man die Figur wieder herunter, pausiert das Hörspiel. Die Box besteht aus Leder, hat nur weiche Ecken und Kanten und soll Stürze vom Schreibtisch ohne Kratzer überstehen. "Ich war genervt davon, dass die CDs ständig kaputt waren", sagt Patric Faßbender, Boxine-Mitgründer und Vater. Der Hersteller kooperiert mit mehreren Verlagen, zum Verkaufsstart im Juni sind zum Beispiel Bibi Blocksberg, das Sams oder Janosch dabei.

Einmal richtig böse sein

Kartenspiel "Boss Monster"

Natürlich dreht sich bei der Spielwarenmesse in Nürnberg nicht alles nur um Technik. Beim Kartenspiel "Boss Monster" vom Pegasus-Verlag übernimmt der Spieler die Rolle eines Kerkermeisters. Die Aufgabe: Möglichst viele Helden aufhalten, die ins heimische Verlies eindringen wollen. Der Spieler wirft dabei mit fiesen Fallen und mächtigen Zaubersprüchen um sich, damit es den Helden so richtig an den Kragen geht.

Sandkasten im Kinderzimmer

Knetsand

Sogar für Knetmasse hat sich die Branche etwas Neues einfallen lassen: Knetsand. Das spezielle Gemisch aus natürlichen Rohstoffen trocknet an der Luft nicht aus und klebt auch nicht so wie Knete. In seiner Ursprungsform ist der Sand ganz weich. Presst man aber eine Handvoll davon zusammen, verdichtet er sich. Dann lässt sich er ebenso gut verarbeiten wie normale Knete.

Nur für Fachpublikum

Die Spielwarenmesse 2016 findet von 27. Januar bis 1. Februar statt. Die Messe ist dem Fachpublikum vorbehalten, die breite Masse hat keinen Zutritt.

Größte Spielzeugmesse der Welt

Die Spielwarenmesse in Nürnberg ist die größte und wichtigste in der Branche. 2.851 Aussteller aus 67 Ländern präsentieren bis zum 1. Februar 75.000 Neuheiten für das Kinderzimmer. Die meisten Aussteller kommen weiter aus China. Auf Platz zwei und drei liegen dieses Jahr Spielzeug-Unternehmen aus Großbritannien und Hongkong.

Spielwarenmesse für alle

Damit auch das breite Publikum ein bisschen Spielwarenmesse miterleben kann, sind in der Nürnberger Innenstadt einige Veranstaltungen geboten. Hier eine Auswahl:

  • 30.01.2016: ToonWalk - verückte Comicparade durch Nürnberg
  • 28.01. - 01.02.2016: Spiele-Fest im Haus Eckstein
  • 31.01.2016: Tipp-Kick-Turnier im Südpunkt

Alle Infos im Flyer: