OLG Koblenz verurteilt Syrer wegen Folter zu lebenslanger Haft

Koblenz: Der Angeklagte im weltweit ersten Strafprozess um Staatsfolter in Syrien ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er sei der Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig, hieß es vom Oberlandesgericht Koblenz. Der 58-Jährige sei in einem Gefängnis des Geheimdienstes in Damaskus als Vernehmungschef für die Folter von mindestens 4000 Menschen verantwortlich gewesen. Der Angeklagte hatte sich selbst als unschuldig bezeichnet, seine Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Das Weltrechtsprinzip im Völkerstrafrecht erlaubt es, auch hierzulande mögliche Kriegsverbrechen von Ausländern in anderen Staaten zu verfolgen. Der Angeklagte war nach seiner Flucht nach Deutschland von Folteropfern erkannt und 2019 in Berlin festgenommen worden.

Sendung: Bayern 2 Nachrichten, 13.01.2022 13:00 Uhr

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