Kurz bezeichnet EU-Corona-Paket als Weg in die Schuldenunion

Brüssel: Die Verhandlungen zum milliardenschweren Corona-Aufbauplan und zum EU-Haushalt für die nächsten sieben Jahre sind ins Stocken geraten. Auf dem EU-Sondergipfel wurden die Gespräche kurz vor Mitternacht abgebrochen. Sie sollen am Vormittag weitergehen. Knackpunkt ist das geplante schuldenfinanzierte Corona-Konjunkturpaket. Es umfasst 750 Milliarden Euro. Davon sollen 500 Milliarden Euro als Zuschüsse an die Krisenstaaten fließen und 250 Milliarden als Kredite. Österreich, Schweden, Dänemark und die Niederlande wollen die Zuschüsse deutlich reduzieren und mehr Geld als Kredite vergeben. Österreichs Kanzler Kurz sagte, die EU dürfe nicht zu einer langfristigen Schuldenunion werden. Er wolle solidarisch sein, aber auch die Interessen der österreichischen Steuerzahler im Blick behalten. Hintergrund ist der Plan der EU-Kommission, die gesamte Summe der Corona-Hilfen als gemeinsame Schulden der Mitgliedstaaten an den Finanzmärkten aufzunehmen.

Sendung: Bayern 2 Nachrichten, 18.07.2020 07:00 Uhr

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