Justiz ermittelt gegen Maltas Regierungschef

Valletta: Nach dem Tod von mehreren Flüchtlingen vor der Küste Maltas ermittelt die Justiz des Landes gegen Ministerpräsident Abela. Er selbst sagte im Fernsehen, es gehe um den Vorwurf des Totschlags. Vor einigen Tagen war ein aus Libyen kommendes Boot mit etwa 55 Flüchtlingen an Bord in Seenot geraten. Fünf Menschen sind ertrunken, sieben weitere gelten seither als vermisst. Das Boot kehrte schließlich nach Libyen zurück. Vom Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen heißt es, es sei noch unklar, was genau geschehen sei, aber sicherlich hätten Leben gerettet werden können. Eine maltesische Bürgerrechtsorganisation hatte Ministerpräsident Abela nach dem Vorfall angezeigt. Der sagte, er habe ein reines Gewissen. In der Corona-Pandemie müsse er die Häfen für Flüchtlinge geschlossen halten.

Sendung: BR24 Nachrichten, 19.04.2020 06:00 Uhr

Zur BR24 Startseite