Herrmann und Reiter kritisieren Demonstration auf dem Münchner Marienplatz

München: Bayerns Innenminister Herrmann hat scharfe Kritik an den Demonstranten geübt, die sich gestern dicht an dicht auf dem Münchner Marienplatz versammelt hatten. Im Interview mit dem BR bezeichnete er das Verhalten einiger Teilnehmer als indiskutabel und rücksichtslos. Sie hätten mit Absicht keinen Abstand gehalten und somit die Gesundheit anderer, teils auch unbeteiligter Personen, gefährdet. Gemeinsam mit dem Kreiverwaltungsreferat München werde man bis zum nächsten Wochenende ein neues Konzept erarbeiten, um solche Vorkommnisse in Zukunft zu verhindern. Ziel sei es, die normalen Bürger zu schützen, so Herrmann weiter. Ähnlich hatte sich zuvor bereits Münchens Oberbürgermeister Reiter geäußert. Er habe grundsätzlich Verständnis, wenn Menschen sich durch die getroffenen Maßnahmen in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt fühlten, erklärte der SPD-Politiker. Aber er habe kein Verständnis für Aktionen, die durch fehlende Distanz und ohne Mund/Nasenschutz jede positive Entwicklung des Infektionsgeschehens konterkarierten und weitere Lockerungen eher gefährdeten. Die Münchner Grünen kritisierten das Verhalten der Polizei. Diese hätte einschreiten müssen, sagte Grünen-Chef Krause. Gestern hatten sich rund 3000 Menschen auf dem Münchner Marienplatz versammelt, um gegen die aus ihrer Sicht zu strikten Regelungen im Kampf gegen die Pandemie zu demonstrieren - angemeldet waren lediglich 80.

Sendung: Bayern 2 Nachrichten, 10.05.2020 16:00 Uhr

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