Ex-Kanzleramtschef Braun verteidigt Bundesregierung bei Afghanistan-Abzug

Berlin: Im Afghanistan-Untersuchungsausschuss hat der frühere Kanzleramtschef Braun das damalige Verhalten der Bundesregierung verteidigt. Braun sagte bei der Zeugenanhörung, auch er sei damals davon überzeugt gewesen, dass es möglich sein müsse, Ortskräfte über reguläre Visa-Verfahren nach Deutschland zu holen. Die Bundesregierung sei in dem Dilemma gewesen, dass man den Friedensprozess im Land auch nach dem Truppenabzug fortsetzen wollte. Eine Evakuierung hätte als Zeichen des Vertrauensverlusts in diesem Prozess verstanden werden können. Während des überstürzten Truppenabzugs 2021 mussten viele afghanische Mitarbeiter der Bundeswehr, der Polizei und verschiedener Entwicklungsorganisationen zurückbleiben. Der Ausschuss untersucht, ob die Bundesregierung damals Fehler gemacht hat. Gegen 15 Uhr wird auch die damals regierungsverantwortliche Kanzlerin Merkel als Zeugin aussagen.

Sendung: BR24 Nachrichten, 05.12.2024 14:00 Uhr

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