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Luftfahrt-Poker Übernimmt Lufthansa "Air Berlin"?

Es wäre eine der größten Verschiebungen in der Geschichte der deutschen Luftfahrt. Der Aufsichtsrat der Lufthansa entscheidet heute darüber, ob die Frankfurter einen großen Teil von Air Berlin in ihre Flotte übernehmen.

Von: Stephan Lina

Stand: 28.09.2016

Eine Boeing 737 der Lufthansa fliegt am Donnerstag (20.01.2011) den Flughafen Düsseldorf an. Im Hintergrund stehen Flugzeuge der Fluggesellschaft Air Berlin.  | Bild: picture-alliance/dpa/ Oliver Berg

Die Flugzeuge des angeschlagenen Konkurrenten sollen die Billigtochter Eurowings verstärken. Vor allem auf der Arbeitnehmer-Seite dürfte diese Idee nicht nur Freunde haben. Aus Sicht des Lufthansa-Managements spricht vieles dafür, Air Berlin schon ab dem Winterflugplan knapp 40 Maschinen samt Personal abzunehmen, und zwar zur Miete.

Wertvolle Landerechte mitübernommen

Profitiert die Billitochter Eurowings von der Air-Berlin-Übernahme?

Die Lufthansa könnte so ihre Tochter Eurowings schneller als gedacht aufstocken. Gleichzeitig käme der Konzern mit diesem Schritt an wertvolle Landerechte von Air Berlin, gerade an fast ausgebuchten Flughäfen wie München. Es würde auch zur Konzernstrategie passen, künftiges Wachstum an Eurowings anzudocken. Es gilt zum Beispiel nur als Frage der Zeit, bis Lufthansa die Beteiligung Brussels Airlines komplett übernimmt und dann ebenfalls unter Eurowings-Flagge starten lässt.

Gewerkschaften alarmiert

Auch über eine Eingliederung des Ferienfliegers Condor wird immer wieder spekuliert. Darüber macht man sich vor allem auf Arbeitnehmerseite Sorgen. Gewerkschaften wie die Vereinigung Cockpit und UFO befürchten, dass der Konzerntarifvertrag ausgehöhlt wird, wenn immer mehr Geschäft von der Marke Lufthansa zur billigen Eurowings abwandert.


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Hermann, Mittwoch, 28.September 2016, 10:59 Uhr

1. LH

Wenn das Kartellamt seiner Aufgabenstellung gerecht wird, kann es keine Übernahme geben. Aber vielleicht kann die Lufthansa die Zustimmung zur Übernahme "kaufen". Für die Fluggäste wäre das fatal, es sei denn, EasyJet und Ryanair starten erfolgreich eine Großoffensive in Deutschland