Blick auf Regensburg.
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Welterbe-Feier: Zeitreise an den Donau-Limes in Regensburg

Wie römische Soldaten den Donaulimes bewacht haben und wie das römische Lagerleben aussah: Das konnten Besucher am Sonntag zum Welterbetag in Regensburg erleben. Die Donau stand als Welterbe im Mittelpunkt der Veranstaltung.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Die Stadt Regensburg hat am Sonntag den Unesco-Welterbetag gefeiert: Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Donau und der Donaulimes - die nördliche Grenze des römischen Reiches in der Antike. Das Motto des deutschlandweiten Welterbetags lautete dieses Jahr: "Unsere Welt. Unser Erbe. Unsere Verantwortung".

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Besuchern wurde das römische Lagerleben am Donaulimes vorgeführt.

Besucher erleben römisches Lagerleben hautnah

"Die Donau ist das verbindende Element dieser beiden Welterbestätten hier", sagte Matthias Ripp, Welterbe-Koordinator der Stadt Regensburg mit Bezug auf die Regensburger Altstadt mit Stadtamhof und den Donaulimes. Entlang der "Welterbe-Meile" am Marc-Aurel-Ufer in der Regensburger Altstadt konnten Besucher den ganzen Nachmittag erfahren, wie das römische Lagerleben damals aussah und wie römische Soldaten den Donaulimes bewachten. Seit 2021 ist der Donaulimes Unesco-Welterbe, die Donau war bei den Römern die "nasse" nördliche Militärgrenze des Römischen Reichs. Im Mittelalter entwickelte sich der Fluss dann zur wichtigen Handelsroute.

Veranstaltung zeigt Donau von damals und heute

Die Altstadt von Regensburg mit Stadtamhof ist bereits seit 2006 Welterbe. Eine Fotoausstellung auf Bauzäunen am Marc-Aurel-Ufer zeigte Aufnahmen aus dem Stadtarchiv von Regensburg früher und heute. Auf dem Donau-Schifffahrtsmuseum wurde für Besucher die Bedeutung der Donau als Handelsroute und Wasserstraße deutlich. Nicht nur die historische, sondern auch die Donau "von heute" wurde in den Blick genommen. Zum Thema "Mensch – Wasser – Zukunft" stellte etwa die Wasserwacht ihre Arbeit vor und gab Hinweise zur Sicherheit auf der Donau.

Donau in all ihren Facetten betrachtet

"Wir versuchen, das Thema Donau umfassend zu betrachten", sagte Ripp. "Wir schauen uns heute auch Naturschutzthemen an, da geht’s zum Beispiel um die Fische in der Donau". Für die Menschen in Regensburg habe die Donau vielfältige Funktionen, "von der Naherholung bis zum Verkehrsweg". Im Besucherzentrum an der Steinernen Brücke konnten Besucher bei einer Mitmach-Station ihre eigene Geschichte über Regensburg erzählen. Außerdem wurden spezielle Führungen für Kinder und Senioren sowie erstmals auch für blinde und sehbehinderte Menschen angeboten. Am Schwanenplatz gab es Führungen zu den Themen klimaresistente Altstadt, integrierte Flussufergestaltung und Hochwasser.

Welterbetitel brachte bereits 18 Millionen Euro Fördergelder

Der Titel Welterbe sei für die Stadt vor allem bei der Einwerbung von Fördermitteln wichtig, sagte Ripp. "Wir haben insgesamt schon mehr als 18 Millionen Euro über das Thema Welterbe eingeworben, davon profitiert jeder Regensburger". Gefragt, wie eine Welterbe-Stadt auch im Hinblick auf den Klimawandel zukunftsfähig gemacht werden kann, ohne den Unesco-Titel zu verlieren, antwortete Ripp: "Historische Städte bringen sehr viele Faktoren mit, die zur Resilienz beitragen und sind sehr anpassungsfähig." Dass man im Einzelfall – wie etwa bei PV-Anlagen auf den Dächern der Altstadt – Lösungen aushandeln müsse, sei ein normaler Prozess, den es laut Ripp in jeder historischen Stadt gibt.

Bayernweit Veranstaltungen zum Welterbetag

Inzwischen umfasst die Unesco-Welterbeliste 1.157 Stätten weltweit, 51 davon in Deutschland. Der Unesco-Welterbetag wurde heute in allen Welterbestätten in Deutschland gefeiert. In Bayern gab es außer in Regensburg noch Veranstaltungen etwa in der Altstadt von Bamberg, in der Würzburger Residenz, an der Wallfahrtskirche "Die Wies" in Steingaden (Lkr. Weilheim-Schongau) sowie in Augsburg zum Wassermanagement-System.

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