"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"
Ein Klassiker, der einfach zu den Feiertagen gehört ist "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Das beliebte Märchen entwickelte sich seit seiner Kinopremiere 1974 zum deutsch-deutschen Weihnachtskultfilm. Seit 1975 wird er im deutschen Fernsehen sowie in Tschechien, der Slowakei, Norwegen, Österreich und der Schweiz regelmäßig im Dezember gezeigt, auch wenn ihm thematisch jeder Bezug zum Fest fehlt. Doch die Bilder verzaubern bis heute: Aschenbrödel läuft im altrosafarbenen Kapuzenumhang über eine verschneite Terrasse auf ein hell erleuchtetes Schloss zu – an einem Fenster haucht sie ein Guckloch in die Eisblumen auf der Scheibe. Außerdem dabei: die Eule Rosalie und das Pferd Nikolaus.
"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" entstand 1973 als ČSSR-/DDR-Koproduktion nach einer Geschichte von Božena Němcová sowie dem "Aschenputtel" der Brüder Grimm (in der Version von 1819). Regie führte Václav Vorlíček, gedreht wurde zu großen Teilen rund um das wunderschöne Schloss Moritzburg bei Dresden sowie an verschiedenen Orten in der Tschechoslowakei. Die Schauplätze in Moritzburg werden bis heute gerne besucht – die Treppe, auf der Aschenbrödel ihren Schuh verliert, gilt nach wie vor als ein favorisierter Ort für Heiratsanträge. Das gelbe Barockschloss lockt seit einiger Zeit die Fans jährlich mit einer schönen Winterausstellung zum Film. Bis Ende Februar läuft sie wieder.
"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel": Samstag, 24. Dezember, um 13:40 im Ersten, Samstag, 24. Dezember, um 18:50 in ONE, Sonntag, 25. Dezember, um 11:05 im Ersten, Freitag, 06. Januar, um 08:10 Uhr im BR, außerdem in der ARD Mediathek
"Weihnachten bei Hoppenstedts"
Loriot in "Weihnachten bei den Hoppenstedts"
Diejenigen, die den Silvesterklassiker "Dinner for one" lieben, sind meist auch Fans von Loriots "Weihnachten bei Hoppenstedts". Der knapp zehn Minuten lange Sketch beginnt mit dem Opa, der für seinen Enkel Dicki im Spielzeugladen ein Atomkraftwerk aufgeschwatzt bekommt. "Wenn man einen Fehler macht, gibt es auch eine kleine Explosion", verspricht die Verkäuferin. Zuhause kommt es dann beim Auspacken der vielen Pakete zu einer wunderbaren Geschenkpapierzerknüllung und der Opa beschwert sich stetig über den Schmuck des Baumes: "Früher war mehr Lametta!" Sein Enkel muss noch ein Gedicht aufsagen. Das fällt überraschend kurz aus: "Zicke, zacke Hühnerkacke."
"Weihnachten bei Hoppenstedts": Samstag, 24. Dezember, um 15:05 Uhr im Ersten, Sonntag, 25. Dezember, um 14:10 Uhr im BR, außerdem bei anderen ARD-Sendern und in der ARD Mediathek.
"Tatsächlich … Liebe – Love Actually"
Szene aus "Tatsächlich... Liebe"
Weihnachten ist das Fest der sich jedes Jahr wiederholten Rituale. Zu den verlässlichen Größen im TV-Programm zählt auch der Episodenfilm "Tatsächlich … Liebe – Love Actually" von 2003. Er beginnt mit Szenen, die auf dem Flughafen London-Heathrow gedreht wurden: Menschen begegnen sich und verreisen. Eine Off-Stimme säuselt, dass "Liebe tatsächlich überall" sei. In miteinander verschachtelten Episoden werden Liebesgeschichten verschiedener Menschen bis zum 24. Dezember verfolgt. Der Film endet auch wieder auf dem Flughafen. Merry Christmas. Der Weihnachtsklassiker lohnt sich vor allem wegen der Besetzung. Es treten auf und lieben sich u.a.: Hugh Grant als britischer Premierminister, Billy Bob Thornton als US-Präsident sowie Keira Knightley, Emma Thompson, Colin Firth, Liam Neeson, Alan Rickman, Laura Linney, Heike Makatsch, Bill Nighy, Claudia Schiffer und Rowan Atkinson. Die bayerische Kabarettistin Luise Kinseher liebt den Film. Er rühre sie zu Tränen. Sie schaut ihn sich immer wieder an, auch das sechste oder siebte Mal.
"Tatsächlich … Liebe – Love Actually": Dienstag, 20. Dezember, um 20:15 in ZDFneo, Sonntag, 25. Dezember, um 23.20 Uhr im ZDF
Weihnachtliche Töne in der ARD Mediathek
Für alle, die gerne weihnachtliche Musik hören, präsentiert die ARD Mediathek seit dem ersten Adventswochenende ein umfangreiches Programm: Klassiker wie Bachs Weihnachtsoratorium, Händels Messias oder Tschaikowskys beliebtes Ballett "Der Nussknacker“ stehen in hochwertigen Produktionen zum Streaming bereit. Einige Stars der Szene sind mit dabei: Lang Lang, Rolando Villazón und The King's Singers bieten weihnachtliche Überraschungen ebenso wie junge Talente, darunter die Harfenistin Magdalena Hoffmann, der Pianist Frank Dupree und der Cellist Lionel Martin.
Und für die Weihnachtsmuffel?
Auch für Weihnachtsverweigerer gibt es interessante Sendungen: Das Erste startet am ersten Weihnachtsfeiertag den Zweiteiler "Alexander Gerst auf Expedition". Der Astronaut und Geophysiker erforscht Geheimnisse der extremsten Regionen der Erde. "Ins Herz der Arktis" ist der erste Teil überschrieben, Teil 2 führt "In der Tiefe des Atlantiks".
Am zweiten Weihnachtsfeiertag ermitteln die Münchner "Tatort“-Kommissare Leitmayr und Batic in einem neuen Fall einen "Mord unter Misteln": Bei einem Krimidinner mit Kollegen merken sie, dass mit ihnen ein doppeltes Spiel gespielt wird.
Familien mit kleineren und größeren Kindern empfiehlt sich am Nachmittag des Heiligabends eine ungewöhnliche TV-Premiere: Gezeigt wird die vom preisgekrönten Regisseur Ngo The Chau modern inszenierte Fabel "Das Märchen vom Frosch und der goldenen Kugel". Die Romanze wird aus neuer Perspektive erzählt – aus der des Frosches.
"Ins Herz der Arktis. Alexander Gerst auf Expedition": Zweiteilige Dokumentarreihe am 25. und 26. Dezember jeweils um 19:15 im Ersten und bereits ab 19. Dezember in der ARD Mediathek
Tatort "Mord unter Misteln": Montag, 26. Dezember, um 20:15 im Ersten
"Das Märchen vom Frosch und der goldenen Kugel": Samstag, 24.12., um 16:30 im ZDF und dann in der Mediathek
Verpassen war gestern, der BR Kultur-Newsletter ist heute: Einmal die Woche mit Kultur-Sendungen und -Podcasts, aktuellen Debatten und großen Kulturdokumentationen. Hier geht's zur Anmeldung!