23 Jahre Haft wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung lautete im Februar 2020 das Urteil gegen Harvey Weinstein. Der Produzent weltbekannter Hollywood-Filme befindet sich seither in Haft, doch hat nun vor dem Obersten Gericht des Bundesstaates New York Einspruch eingelegt.
Seine Anwälte argumentieren, dass Weinstein keinen fairen Prozess erhalten habe. Ein Geschworener soll parteiisch gewesen sein, der Richter voreingenommen, die Berichterstattung zu dem Fall reißerisch. Hinzu kommen weitere Argumente gegen den Schuldspruch.
"Wendepunkt" für Opfer sexueller Gewalt
Im Prozess hatten mehrere Frauen gegen Weinstein ausgesagt. Bereits seit dem Jahr 2017 hatten zahlreiche Frauen Weinstein öffentlich sexuelle Belästigung, Nötigung und auch Vergewaltigungen vorgeworfen. Nicht zuletzt dies löste die sogenannte #MeToo-Bewegung auf, die darauf aufmerksam macht, wie in Hollywood aber auch anderswo Machtpositionen ausgenutzt werden, um Menschen zum Beispiel zum Sex zu nötigen.
Das Urteil gegen Weinstein wurde seinerzeit von den Vereinten Nationen als "Wendepunkt" im Umgang mit Opfern sexueller Gewalt gewertet. Weinstein wurde verurteilt, weil die Geschworenen den Aussagen der Frauen glaubten, obwohl es an darüber hinausgehenden Beweisen mangelte und Weinstein seine Unschuld beteuerte.
Nun wollen seine Verteidiger den Prozess neu aufrollen lassen.
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