Die Musikwelt trauert um Tina Turner. Die Rock-Ikone starb am Mittwoch im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit in Küsnacht nahe Zürich.
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Die Musikwelt trauert um Tina Turner. Die Rock-Ikone starb am Mittwoch im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit in Küsnacht nahe Zürich.

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Tina Turner gestorben - Weltweite Trauer um Rock-Ikone

Sie galt als Queen of Rock'n'Roll: Mit Songs wie "What's Love Got to Do with It" und "The Best" wurde Tina Turner eine der erfolgreichsten Sängerinnen der Geschichte. Nun ist sie im Alter von 83 Jahren gestorben. Die weltweite Anteilnahme ist groß.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die Musikwelt trauert um Tina Turner. Die Rock-Ikone starb am Mittwoch im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit in Küsnacht nahe Zürich, wo sie seit vielen Jahren mit ihrem deutschen Ehemann lebte.

Stern von Tina Turner auf "Walk OF Fame" mit Blumen geschmückt

Der Schweizer Bundespräsident Alain Berset zeigte sich tief betroffen. "Mit Tina Turners Tod hat die Welt eine Ikone verloren. Ihre Songs und die vielen Erinnerungen, die damit verbunden sind, werden bleiben", schrieb er auf Twitter. Fans legten vor dem Haus von Tina Turner Kerzen und Blumen nieder.

Auch in ihrer Heimat, den USA, ist die Trauer groß. Die Sternenplakette der Rock-Legende auf Hollywoods "Walk of Fame" wurde mit Blumen geschmückt. Im August 1986 war Turner dort mit einer Plakette verewigt worden. In den Gängen der New Yorker U-Bahn stimmten mehrere Sänger die Hits der Künstlerin an, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.

"Werde sie nie vergessen": Prominente trauern um Turner

Turners langjähriger Manager, Roger Davies, würdigte die Rocklegende als "einzigartige und bemerkenswerte Kraft der Natur mit ihrer Stärke, unglaublichen Energie und ihrem immensen Talent". Es sei ein "Privileg und eine Ehre" gewesen, sie als enger Freund und Manager mehr als 30 Jahre begleitet zu haben.

Musikerinnen und Musiker teilten in den sozialen Medien ihre Trauer. Elton John etwa bezeichnete Turner als "Legende". US-Popstar Mariah Carey würdigte die Verstorbene als "Inspiration für Frauen überall". Begriffe wie "Legendär, Ikonisch, Diva und Superstar" würden generell zu häufig verwendet, aber auf Turner treffe das alles zu. "Was für eine Frau, was für ein Leben, was für eine Kämpferin", schrieb Alicia Keys bei Instagram. Turners Songs hätten ihr und so vielen anderen Künstlerinnen Mut gemacht. Aus tiefstem Herzen bedanke sie sich bei ihrer "wunderschönen großen Schwester".

Auch der britische Rockstar Mick Jagger zeigte sich zutiefst traurig über den Tod seiner "wundervollen Freundin". "Sie war inspirierend, warm, lustig und großzügig", schrieb der 79-jährige Frontmann der Rolling Stones auf Instagram. "Sie hat mir so viel geholfen, als ich jung war, und ich werde sie nie vergessen."

Biden: "Hat die US-Musik für immer verändert"

Auch Politiker äußerten sich: US-Präsident Joe Biden würdigte ein "einzigartiges Talent, das die US-Musik für immer verändert" habe. "Tinas persönliche Stärke war bemerkenswert", erklärte Biden. "Sie überwand Widrigkeiten und sogar Missbrauch und baute eine Karriere für die Ewigkeit auf, ein Leben und ein Vermächtnis, das ganz ihr gehörte", fügte er hinzu und nannte Turner "Simply The Best", "einfach die Beste".

Ex-Präsident Barack Obama bezeichnete die Sängerin als "einen Stern, dessen Licht niemals verblassen" werde. "Tina Turner war ungeschliffen. Sie war kraftvoll. Sie war unaufhaltsam. Und sie war ganz sie selbst - sie sprach und sang ihre Wahrheit in Freude und Schmerz, Triumph und Tragödie", erklärte Obama.

"Simply The Best": Auch Anteilnahme aus Deutschland

Aus Deutschland gibt es ebenfalls Reaktionen. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) twitterte: "Sie prägte mit ihrem unverkennbaren Stil die Pop-Musik über viele Jahre. Kurz gesagt: Sie war Simply The Best. Ruhe sie in Frieden!" Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) twitterte: "Mit Tina Turner verabschiedet sich eine absolute Musiklegende." Auch er höre sie seit seiner Jugend immer wieder gern.

Moderator Thomas Gottschalk nannte Turner eine "Powerfrau". "Eine der ersten und eine der letzten!", schrieb der 73-Jährige bei Instagram. Turner war einst auch zu Gast bei Gottschalks ZDF-Show "Wetten, dass..?". Unvergessen ist der Auftritt, als der Weltstar 1996 nach einer Wette mit dem Moderator einen Wiener Walzer tanzte.

Turner kämpfe gegen Darmkrebs und Nierenversagen

Turner versetzte mit ihrer gewaltigen Stimme, gewagten Kostümen und überschäumender Energie vor allem in den 80er und 90er Jahren ein Millionenpublikum in Ekstase. Nach einer Abschiedstournee 2009 zog sie sich im Alter von 70 Jahren ins Privatleben zurück. Mit ihrem 16 Jahre jüngeren deutschen Partner Erwin Bach lebte sie seit den 1990er Jahren am Zürichsee in der Schweiz. Dort feierten die beiden 2013 ein rauschendes Hochzeitsfest. Turner nahm später sogar die Schweizer Staatsbürgerschaft an.

An ihrem 80. Geburtstag im November 2019 wandte sich Turner mit einem kurzen Video an ihre Fans. "Ich sehe großartig aus, ich fühle mich gut", sagte sie damals lachend in die Kamera. Sie habe einige sehr ernste Erkrankungen hinter sich, das sei nun wie eine zweite Chance im Leben. Turner kämpfte gegen Darmkrebs und Nierenversagen. Ihr Mann spendete ihr 2017 eine seiner Nieren.

Einzigartige Karriere

Die Sängerin wurde in den 60er und 70er Jahren im Duo mit ihrem damaligen Ehemann Ike Turner bekannt. Hits wie "River Deep - Mountain High" und "Nutbush City Limits" stürmten die Charts in vielen Ländern. Wie Turner erst viel später enthüllte, war die Ehe aber eine Tortur für sie. Ike schlug und drangsalierte sie.1976 erfolgte die Trennung.

Mit 45 Jahren strahlte Tina Turner dann wieder im Scheinwerferlicht: Das Album "Private Dancer" wurde 1984 ihr Solo-Durchbruch. Fortan füllte sie in aller Welt Stadien und Konzertsäle. Zahlreiche Hits überdauern bis heute: "What's Love Got To Do With It?", "Proud Mary", "We Don't Need Another Hero" und "Be Tender with Me Baby" sind nur einige davon.

Mit Informationen von dpa

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