Philipp Katzenberger ist Graffiti-Sprayer und Street Art-Künstler und hat den Wettbewerb zur Ausstellung von Thomas Baumgärtel, besser bekannt als "Bananensprayer", gewonnen. Sein Preis: eine eigene Ausstellung in den Räumen der Kunsthalle. Wenn auch Corona-bedingt unter erschwerten Bedingungen.
Die Ausstellung von Thomas Baumgärtel in der Schweinfurter Kunsthalle war im vergangenen Jahr ein voller Erfolg. Trotz Corona wollten rund 5.000 Besucher die Bilder des sogenannten "Bananensprayers" sehen. Die Banane als Markenzeichen des Kölner Künstlers ist inzwischen deutschlandweit bekannt.
Wettbewerb für lokale Street Art-Künstler
Parallel zur Ausstellung lief auch ein Wettbewerb für die lokale Street Art-Szene. Nach der Abstimmung der Besucher in der Kunsthalle und dem Votum von Thomas Baumgärtel fiel die Wahl auf Philipp Katzenberger - ein Street Art-Künstler, der ursprünglich aus Zell bei Schweinfurt stammt und inzwischen in der Würzburger Posthalle sein Atelier hat.
Seine Arbeiten über Donald Trump und den Promifotografen Gunter Sachs haben den Bananensprayer überzeugt. "Die Bilder von Philipp Katzenberger haben einen ähnlichen politischen Bezug, wie meine Bilder", sagt Baumgärtel. "Ich mag seinen Humor und seine Bilder können locker mit den gängigen Stencil-Kunstwerken mithalten, die man in der zeitgenössischen Kunst so findet."
Premiere für Philipp Katzenberger
Für Philipp Katzenberger ist es die erste größere Ausstellung. Bislang hat er nur in kleineren Würzburger Clubs, wie der Waldschänke Dornheim oder dem Kellerclub Kurt & Komisch ausgestellt. Meistens mit befreundeten Künstlern aus seiner Ateliergemeinschaft. Die perfekt ausgeleuchteten meterhohen Wände in der Schweinfurter Kunsthalle sind für ihn Neuland.
Für die Ausstellung in der Kunsthalle hat der Künstler in den vergangenen Monaten schwer geschuftet. Vier große Bilder auf Holz sind entstanden und eine Reihe mit zehn kleineren Bildern zu Schweinfurter Kneipen. Normalerweise ist seine Kunst an der frischen Luft zu sehen. Vor allem an Häuserwänden in Würzburg oder Schweinfurt.
Fehlendes Verständnis für Street Art
Vielen Passanten fehle jedoch das Verständnis für Street Art, sagt Philipp Katzenberger. Manche betrachteten es immer noch als Sachbeschädigung und verständigten sogar die Polizei. Es werde aber langsam besser, sagt der Straßenkünstler.
Geholfen beim wachsenden Verständnis hat das "Street Meet", ein jährliches Festival für Street Art-Künstler in Würzburg sowie das Projekt "Urban Space" in Schweinfurt. Initiativen, durch die graue Hauswände zu bunten Kunstwerken werden.
Hohe Corona-Inzidenzwerte in Schweinfurt
In der Schweinfurter Kunsthalle gehört das Thema Street Art schon seit Jahren zum festen Repertoire. Allerdings läuft die aktuelle Ausstellung von Philipp Katzenberger unter erschwerten Bedingungen, sagt Ausstellungsmacher Jan Soldin. Wegen der aktuell hohen Inzidenzwerte in Schweinfurt kann die Ausstellung wohl nicht am 1. April öffnen.
Die Vorbereitungen laufen aber weiter und parallel dazu werden die Besucher auf der Webseite der Kunsthalle über aktuelle Entwicklungen informiert. Sobald es die Inzidenzwerte in Schweinfurt erlauben, wird die Posthalle dann auch ihre Türen wieder für Besucher öffnen.
Bildrechte: Simone Köhler
Philipp Katzenberger vor seinen Bildern
"Darüber spricht Bayern": Der BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!