HANDOUT - 17.04.2025, ---: Ewan McGregor (l) als Obi-Wan Kenobi und Hayden Christensen als Anakin in einer Szene des Films «Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith» (undatierte Filmszene). Der Film kommt am 24.04.2025 in die deutschen Kinos. (zu dpa Kinostarts) Foto: -/Disney+/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über den Film und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
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Kinostart - "Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith"

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Von Hass zu Kult: "Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith"

Von Hass zu Kult: "Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith"

Vor 20 Jahren sind Fans für den Abschluss der Prequel Trilogie des Star Wars Franchises in die Kinos gestürmt, obwohl schon klar war: Das kommt nicht an die Qualität der Originaltrilogie ran. Heute aber ist der Film Kult. Zum Jubiläum: Eine Analyse.

Über dieses Thema berichtet: Bayern 2 Die Welt am Morgen am .

Schon Meister Yoda wusste es: Schwer zu sehen, die Zukunft ist. Das gilt vor allem in Bezug auf "Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith". Denn dass dieser Film 20 Jahre später zum Kultklassiker geworden ist, war im Jahr 2005 schwer vorherzusehen.

Bei Star-Wars-Fans war die Prequel-Trilogie damals eher unbeliebt. Viel schlechter als die Episoden vier bis sechs, hieß es. Und Hauptdarsteller Hayden Christensen wurde für seine grausame Performance als Anakin Skywalker in "Die Rache der Sith" zu Recht mit einer goldenen Himbeere bestraft.

Hohes Meme-Potenzial

Doch jetzt ist "Episode III: Die Rache der Sith" beliebt. Viele Kinos, auch in Bayern, zeigen den Film zum Geburtstag nochmal – und der Ticketverkauf läuft. Das liegt zum einen daran, dass "Episode III" nach 20 Jahren noch ein Internet-Hype ist. Fast kein anderer Film hat so viele TikTok-Videos, Memes und Internet-Running-Gags erzeugt wie "Die Rache der Sith". Wahrscheinlich gerade, weil der Film stellenweise so trashig ist. Neben allen Memes ist Episode III aber auch politisch relevant. Heute vielleicht sogar mehr als vor zwanzig Jahren.

Politische Relevanz

Im Jahr 2005, bei der Premiere seines neuen Films "Episode III: Die Rache der Sith", sagte Star-Wars-Schöpfer George Lucas in Cannes, dass er hoffe, dass die Handlung seines Films in Bezug auf die USA "in unserem Land nicht wahr wird". Lucas hatte sich für das Drehbuch angeschaut, wie faschistische Gesellschaften entstehen.

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Regisseur George Lucas 2005 bei der Premiere in Cannes

"Die Rache der Sith" zeigt, wie die galaktische Republik zur Diktatur wird. Kriegszeiten, das ist die Botschaft des Films, sind der perfekte Nährboden für autoritäre Strukturen. Die Bevölkerung ist verängstigt – und die gewaltige Klon-Armee, die die Republik eigentlich verteidigen sollte, hilft dem Imperator bei der Sicherung seiner Macht. "Die Rache der Sith" ist also eine brandaktuelle Warnung: Eine Demokratie kann schnell autoritär werden, vor allem in Kriegszeiten.

Aktueller denn je

"Groß machen Kriege niemanden. Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite", warnt Meister Yoda, der den Untergang trotzdem nicht verhindert. Klar lässt sich nicht alles auf die Realität übertragen. Aber auch heute rüsten Demokratien weltweit auf, und die weltweit größte, die USA, haben nun einen Präsidenten, der die Demokratie so umkrempelt, dass viele ihn ohnehin schon für den neuen Imperator halten.

Und welche Konsequenzen hätte eine hochgerüstete Bundeswehr eigentlich unter einer autoritären Bundesregierung? Eine Frage, die sich nach dem Rewatch von "Die Rache der Sith" im Kino stellt. Aber wer weiß, was passiert. Schwer zu sehen, die Zukunft ist.

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