Playmobil-Figuren als römische Soldaten
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Playmobil-Römer im Limeseum

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Spielerisch die Welt der Römer in Franken entdecken

Leben und arbeiten im alten Rom, aber auch Gladiatorenkämpfe, eine Seeschlacht und den Kampf der Römer gegen Einheimische zeigt eine neue Sonderausstellung im Limeseum Ruffenhofen, Dabei setzen bekannte Spielfiguren das Leben der Römer in Szene.

Über dieses Thema berichtete Frankenschau aktuell am .

Seit seiner Eröffnung 2012 erzählt das Limeseum im Römerpark Ruffenhofen die Geschichte der Menschen vor fast 2.000 Jahren entlang des Limes im Abschnitt Westmittelfranken. Besonders geschätzt wird es wegen seines museumspädagogischen Angebots. Nun zeigt eine neue Sonderausstellung den römischen Alltag spielerisch mit Playmobilfiguren.

Eine Sonderausstellung für Jung und Alt

Es ist ein Glückfall für die Ausstellungsmacher im Limeseum, dass der fränkische Spielwarenhersteller Playmobil aus Zirndorf Figuren im Angebot hat, mit den man so ziemlich alles darstellen kann. So zeigen die kleinen Plastikmännchen in der neuen Sonderschau im kreisrunden Museum römische Alltagsszenen, aber auch den Kampf der Römer gegen die Einheimischen hier entlang des Limes.

Museumsleiter erfüllt sich mit Ausstellung einen Kindheitstraum

Höhepunkt der Ausstellung ist ein zehn Quadratmeter großer Zeitstrahl mit ausgewählten Szenen von den ersten Lebewesen über Dinosaurier, die Steinzeit, das alte Ägypten, das antike Griechenland, die Römerzeit und das Mittelalter bis heute. Dafür hat Museumsleiter Matthias Pausch die passenden Playmobilfiguren mühsam zusammengekauft, weil mache davon nicht mehr aktuell produziert werden. Bei den Kindern – wie Schülerinnen und Schüler einer sechsten Klasse des Erlanger Christian-Ernst-Gymnasiums – kommt die Idee gut an.

Matthias Pausch war schon als Kind ein Fan der Zirndorfer Spielfiguren – und wollte in der aktuellen Sonderschau seine Begeisterung für die Römerzeit mit den kleinen Helden zeigen, die in fast jedem Kinderzimmer stehen. Mit der Ausstellung hat er sich, wie er erzählt, einen Kindheitstraum erfüllt.

Geschätzte Museumpädagogik

Mit solchen und ähnlichen Ideen punktet das Limeseum vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Für viele Schulen, nicht nur aus Franken, sondern auch aus dem angrenzenden Schwaben, ist es zu einem fixen Anlaufpunkt für anschauliche Geschichtsvermittlung geworden. So können die jungen Besucher hier spielerisch römische Münzen prägen oder schreiben wie die alten Römer. Für den Schulunterricht stellt das Limeseum mehrere Römerkoffer bereit, die ausgeliehen werden können.

Der Reitersoldat December

Spannend ist auch die Geschichte von December. Er war in Ruffenhofen am Limes, dem Grenzwall zu den Barbaren, als römischer Reitersoldat stationiert. Dies ist durch ein Stück seines Helms belegt, das hier gefunden wurde und in das er seinen Namen gepunzt hat. Mehr ist über December bislang leider nicht überliefert. Weitere Bodenuntersuchungen und Ausgrabungen könnten aber noch mehr Informationen – vielleicht auch über ihn – zutage fördern, denn hier hat sich einst ein Römerkastell befunden. Leider ist sein damaliger Name noch nicht bekannt. Weil vieles noch im Dunkeln liegt, wird auf dem Freigelände vieles lediglich durch bewusste Anpflanzungen angedeutet: Hecken stellen ehemalige Kastellmauern dar, Obstbäume die Gärten der angrenzenden Römersiedlung.

Ein Kirschkern als Beweis

Dass hier die Römer zwischen 100 und 250 nach Christus waren, ist zweifelsfrei belegt, sagt Museumsleiter Matthias Pausch. Das konnte bei Bodenanalysen und Bohrungen auf den ehemaligen Äckern bei Wittelshofen nachgewiesen werden. Dabei haben die Archäologen einen an sich unscheinbaren Kirschkern gefunden. Nachdem bekannt ist, dass die Römer die Kirschen in unsere Breiten gebracht haben und nachdem in Franken sonst kein Kirschkern aus der Römerzeit bekannt ist, behauptet der Museumleiter stolz, in Ruffenhofen Frankens ältesten Kirschkern in der Dauerausstellung zeigen zu können.

"Zeitszenen – Römer und manch' andere Geschichte(n)"

Wie die Römer lebten und ihr Reich und den Limes über Europa ausdehnten, das versucht die Sonderausstellung lebhaft darzustellen. Zu sehen ist "Zeitszenen – Römer und manch' andere Geschichte(n)" bis 30. Juli.

Das Limeseum im Römerpark Ruffenhofen (in Wittelshofen) ist Dienstag bis Freitag von 10.00 bis 16.00 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Der Römerpark kann jederzeit besucht werden. Erwachsene zahlen für das Museum 5,00 Euro Eintritt, Kinder und Jugendliche von sechs bis 16 Jahren 3.00 Euro. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Nähere Informationen gibt es auf der Webseite des Limeseums.

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