Man sieht einen Stapel Bücher auf einem Verkaufstisch in einer Buchhandlung.
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233 Romane gingen dieses Jahr ins Rennen um den Deutschen Buchpreis. Nun bleiben nach der Jurierung noch sechs übrig

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Deutscher Buchpreis: Viel "künstlerische Unbedingtheit"

Die sechs Finalisten für den Deutschen Buchpreis stehen fest: Fatma Aydemir (Dschinns), Kristine Bilkau (Nebenan), Daniela Dröscher (Lügen über meine Mutter), Jan Faktor (Trottel), Kim de l'Horizon (Blutbuch) und Eckhart Nickel (Spitzweg).

Drei Frauen, zwei Männer und eine nicht-binäre Person stehen in der Endrunde für den Deutschen Buchpreis. Eine Einladung, den eigenen Blick auf die Welt neu zu justieren, sagt die Jury.

Der Gewinner oder die Gewinnerin des Deutschen Buchpreises 2022 wird am 17. Oktober, zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse, verkündet. "Die Nominierten bilden die thematische wie stilistische Vielfalt der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur ab", sagte Jurysprecherin Miriam Zeh heute Vormittag nach der Bekanntgabe der Shortlist. "Mit ihren Büchern beziehen sie Position, zeigen sich streitbar und zugleich offen für den Dialog", lobte Zeh. Die sechs Titel hätten die Jury in ihrer ästhetischen Eigenheit überzeugt: "Gemeinsam ist ihnen: eine künstlerische Unbedingtheit." Die Jury hatte insgesamt 233 Titel gesichtet. Diese Zahl ist der dritte Höchstwert in Folge, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Frankfurt mitteilte.

Ein diverses Bild unserer Gegenwart

Das vielstimmige Porträt einer Gastarbeiterfamilie und zwei Frauenschicksale. Ein Schelmenroman über einen Schriftsteller und eine philosophische Komödie über einen Maler. Eine nicht-binäre Person auf der Suche nach einer eigenen Sprache. Die Shortlist für den Deutschen Buchpreis ist in diesem Jahr besonders bunt. Behandelt werden in den sechs Büchern vor allem Themen mit gesellschaftspolitischer Relevanz. Es geht um Herkunft, Heimat, Identität, Klasse und soziale Schichten. Vier der sechs Autorinnen und Autoren sind oder waren im Journalismus tätig. Die sieben Mitglieder waren beeindruckt von "sprachlicher Brillanz und formaler Innovationskraft" der Autorinnen und Autoren. Die Shortlist lade den Leser dazu ein, "in einen Austausch zu treten und den eigenen Blick auf die Welt neu zu justieren".

25.000 Euro Preisgeld

Der Deutsche Buchpreis wird seit 2005 verliehen und gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen der Branche. Der Sieger oder die Siegerin erhält 25 000 Euro, die übrigen Autoren der Shortlist jeweils 2500 Euro. Letztes Jahr ging der Preis an Antje Rávik Strubel für ihren Roman "Blaue Frau".

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