Die 1983 geborene Maljartschuk thematisiert in ihrem prämierten Text das fehlende Interesse der jüngeren Generation an ihren betagten Verwandten.
Der Jury gefiel an dem Text, dass "alles" in ihm schwebe: "schlank und ohne Schnörkel - ein Glücksfall" - "sehr, sehr schön und wahnsinnig gut gemacht".
Deutschlandfunkpreis an Bov Bjerg
Der deutsche Schriftsteller und Kabarettist Bov Bjerg (Jahrgang 1965) gewann den Deutschlandfunk-Preis, der mit 12.500 Euro dotiert ist. Die Jury lobte seinen Text als humorvoll, "dicht und beziehungsreich, schwer und leicht zugleich, sprachlich brilliant":
"Er stellt eine zentrale Frage: wie halten wir es mit unserer Identität, woher kommen wir und wohin gehen wir? Bov Bjerg zeigt den Dreck und den Schlamm, aus dem sich Europa nach 1945 entwickelt hat." Begründung der Jury
Drei Tage mit Jury und unveröffentlichter Prosa
Eine siebenköpfige Expertenjury hatte nach drei Tagen mit Lesungen bislang unveröffentlicher Prosatexte von 14 Autorinnen und Autoren die Preisträger des Ingeborg-Bachmann-Preises und weiterer Preise ermittelt. Die Jury bestand in diesem Jahr aus Deutschlandfunk-Literaturchef Hubert Winkels (Vorsitz), Stefan Gmünder (A/CH), Nora Gomringer (D), Klaus Kastberger (A), Hildegard Elisabeth Keller (USA/CH), Michael Wiederstein (D/CH) und Insa Wilke (D).
Renommierter Preis
Der Ingeborg-Bachmann-Preis wird seit 1977 in Erinnerung an die in Klagenfurt geborene Schriftstellerin Ingeborg Bachmann (1926-1973) verliehen und gilt als eine der renommiertesten Literaturauszeichnungen im deutschsprachigen Raum.