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Monika Grütters

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Schimmel und Säurefraß: Monika Grütters will Kulturgut retten

Traurige Zustände in vielen Archiven und Bibliotheken: Papier und Pergament sind empfindlich, entsprechend marode sind viele Bücher und Dokumente, darunter Akten von NS-Verfolgten und Manuskripte von Theodor Fontane. Rettung naht. Von Peter Jungblut

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

Es sind unwiederbringliche Werte: Überall in Deutschland rotten Bestände vor sich hin, die Archivare sind mit der Restaurierung finanziell oft heillos überfordert, die Öffentlichkeit ist selten alarmiert, das Interesse an historischen Dokumenten in der Regel gering. Umso verdienstvoller, dass die Bundesregierung jetzt wenigstens einige gefährdete Bestände vor dem endgültigen Verfall bewahren will. Insgesamt 440 000 Euro fließen in 19 Projekte, die Fachleute ausgewählt haben. So sollen beim Internationalen Suchdienst im niedersächsischen Arolsen Akten der „International Refugee Organization“ restauriert werden. Dokumentiert sind dort Flüchtlingsschicksale während und nach der NS-Zeit.

Akten der "Staatskasse" werden dekontaminiert

Die „Casa di Goethe“ in Rom, die vor allem Materialien aus dem 19. Jahrhundert aufbewahrt, kommt ebenso in den Genuss des Sonderprogramms von Bundeskulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) wie die Stiftung preußischer Kulturbesitz. Dort müssen schwer beschädigte Unterlagen der ehemaligen preußischen „Staatskasse“ dekontaminiert werden. Insgesamt will Grütters in diesem Jahr eine Million Euro zusätzlich ausgeben, um Akten zu sanieren.

Als kultureller Schatz muss dieses Erbe vor dem schleichenden Verfall bewahrt und für künftige Generationen erhalten werden. Die Rettung unseres schriftlichen Kulturerbes ist aber nur mit vereinten Kräften von Bund, Ländern und Kommunen zu bewältigen. – Monika Grütters

Anträge noch bis 29. Juni möglich

Vor dem 200. Geburtstag von Theodor Fontanes am 30. Dezember kommenden Jahres werden mithilfe der Förderung ausgewählte Manuskripte der Fontane-Sammlung des Stadtmuseums Berlin restauriert. Ausgewählt wurden die Maßnahmen auf der Basis von Empfehlungen des Fachbeirats der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK), die von Bund und Ländern finanziert wird. Weitere Vorhaben sollen in einer zweiten Runde gefördert werden. Hier endet die Antragsfrist am 29. Juni.