Der Künstler Klaus Dauven hängt derzeit über der Brüstung der Unteren Brücke in Bamberg und arbeitet mit einem Hochdruckreiniger. Er ist allerdings nicht dabei, die Brücke zu reinigen. Er schafft Kunst, ein "Reverse Graffiti". Dabei wird keine Farbe aufgebracht, sondern Schmutz getragen. Im Kontrast von schmutzigen und sauberen Flächen entstehen so großflächige Bilder.
Kunstwerk wird verblassen
In Bamberg schafft Dauven Bilder von Menschen, sagt die Leiterin des Zentrums Welterbe, Patricia Alberth. Mit der Zeit wird das Kunstwerk wieder verschwinden.
"Das Besondere an dem Kunstwerk ist, dass es sich eigentlich direkt nach der Aufbringung wieder zurückentwickelt: durch erneute Verschmutzung der Brückenbrüstung, durch erneuten Flechtenbewuchs. Das heißt, man sieht in den kommenden Monaten, wie es wieder verblasst und irgendwann nicht mehr erkennbar sein wird." Patricia Alberth, Leiterin des Zentrums Welterbe
Saubere Bilder rund um den Globus
Der Künstler Klaus Dauven gilt als Mitbegründer der Kunstform "Reverse Graffiti". Seine Werke hat er bereits auf Beton-Fassaden und Staudämmen rund um den Globus angebracht. Die Kunstaktion in Bamberg ist Teil des Jubiläumprogramms 25 Jahre Welterbe Bamberg. Die Brücke, auf der das Kunstwerk entsteht, ist allerdings kein denkmalgeschützes Bauwerk. Sie entstand erst nach dem Zweiten Weltkrieg als Ersatz für eine zerstörte Brücke.