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Peter Weibel

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Österreichischer Kunstpreis für Peter Weibel und Wolf Haas

Der Medientheoretiker Peter Weibel (ZKM Karlsruhe) und der Autor Wolf Haas (Brenner-Krimis) gehören zu den Preisträgern des mit je 15.000 Euro dotierten Österreichischen Kunstpreises. Er wird in acht Kategorien vergeben. Von Peter Jungblut

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

Der 1944 im ukranischen Odessa geborene Peter Weibel ist seit Jahren einer der profiliertesten „Medienkunst“-Manager Europas, insofern wird ihm der prestigeträchtige Preis in dieser Kategorie geradezu sträflich spät verliehen. Er war in der Linzer „Ars Electronica“ tätig, befasste sich bereits früh mit Computerkunst, war selbst als Performer unterwegs. 1968 kam er mit einem brennenden Handschuh an die Universität, um „Kunst und Revolution“ zu predigen. Seitdem beschäftigte er sich mit Video-Installationen, Experimentalfilmen und interaktiven Kunstobjekten. Seit 1999 leitet er das renommierte Karlsruher Zentrum für Kunst und Medien (ZKM). Parallel ist er weltweit unterwegs, kuratierte Projekte in Venedig und Moskau, kümmerte sich um eine Galerie in Graz und unterrichtete als Professor für „Visuelle Mediengestaltung“ an der Universität Wien. In Australien ist er Gastprofessor, seine Bücher und Aufsätze füllen Bibliotheken.

Haas-Krimis "unverfilmbar"?

Der Autor Wolf Haas, der in der Kategorie Literatur mit dem Preis bedacht wurde, machte sich mit seinen „Brenner-Krimis“ einen Namen, die es ins Fernsehen schafften, obwohl Haas selbst seine Romane für „unverfilmbar“ hielt. Josef Hader spielte den raubeinigen, schon etwas älteren Ex-Kommissar, der von Migräne-Anfällen gepeinigt wird, seit er sich das Rauchen abgewöhnt hat. Weil ihm der neue Chef nicht passt, ist Brenner regelmäßig als Privat-Detektiv unterwegs. Neben Krimis schrieb Wolf Haas auch Sachbücher („Die Liebe in den Zeiten des Cola-Rauschs“) und Satiren („Ausgebremst. Der Roman zur Formel 1“).

Free-Jazz-Enthusiast geehrt

Im Bereich Kinder- und Jugendbuch wurde die Südtirolerin Illustratorin Linda Wolfsgruber ausgezeichnet, die vor allem Bücher von Martin Auer bebilderte. Die Wiener Filmmanagerin und –verleiherin Brigitta Burger-Utzer („INDEX“) erhielt den Preis in der Kategorie Film, der 1955 in Bad Aussee geborene Festivalmacher Josef Aichinger wurde für seine Verdienste um die Musik geehrt. Er begeistert sich für Free-Jazz, spielt selbst Tenor- und Altsaxophon und gründete die Kunstwerkstatt Tulln. 1995 war er Inspirator des Kremser Festivals „Glatt & Verkehrt“ und ist seit 2002 für die niederösterreichische Festival-Gesellschaft tätig. Der in Düsseldorf arbeitende Porträt- und Landschafts-Fotograf Bernhard Fuchs wurde in der Kategorie „Künstlerische Fotografie“ geehrt, der Installationskünstler Martin Walde in der Sparte "Bildende Kunst".