25 Jahre Weltkulturerbe – viele Bamberger nehmen vor allem die gestiegenen Touristenzahlen in ihrer Stadt wahr und eine damit einhergehende Veränderung. 22 oberfränkische Künstler beschäftigen sich anlässlich des Jubiläums jedoch mit tiefer gehenden Gedanken. Darunter ist Ulla Reiter, die im Wald gefundene Stöcke mit Ton ummantelt und daraus Figuren geformt hat – die irgendwie an bröckelnde, denkmalgeschützte Fassaden erinnern.
"Man sieht schon Risse und Trockenspuren und unten liegen schon die Kürmel. Es geht auch um die Gefahr des Vergänglichen. Alles, was geschaffen ist, wird auch irgendwann wieder vergehen." Gerhard Schlötzer, Berufsverband Bildender Künstler Oberfranken
Blick in vergangene Epochen
"was bleibt? bleibt was?" lautet auch das Motto der Ausstellung, das der Leitfaden für die Künstler war. Der Künstler Harald Burger hat dazu einen anderen Ansatz gewählt. In seiner Installation hat er alte, unnütz gewordene Gegenstände verarbeitet.
"Die Gegenstände, die verschiedenste Generationen in der Scheune eines alten Bauernhauses aufbewahrt hatten, die alle einen Wert hatten und Dokumente unterschiedlicher Zeitepochen sind, sollten weggeworfen werden." Gerhard Schlötzer, Berufsverband Bildender Künstler Oberfranken
Burger hat die längst überflüssig gewordenen Gegenstände gewissermaßen gerettet: einen schwarzen Zylinder, eine alte zerfledderte Familienbibel, einen Schafswollkamm, Peitschen, Weberschiffchen. Es sind Gegenstände, die eigentlich niemand mehr braucht. Nun liegen sie trotzdem sorgfältig aufgereiht in den Räumen der Stadtgalerie Villa Dessauer. Bis Ende Mai sind die Installationen, Skulpturen, Gemälde, Fotografien und Kollagen der 22 Künstler in Bamberg zu sehen.