Wie die Stadt in einer Mitteilung bekannt gab, sind Planung und Bau der neuen Spielstätte des Staatstheaters Nürnberg in der Kongresshalle Mitte April europaweit ausgeschrieben worden. Die Kriterien, nach denen der Auftrag an einen Bewerber vergeben wird, umfassen die drei Bereiche Kosten, Funktionalität und Ästhetik. Über die Vergabe soll voraussichtlich im kommenden Winter entschieden werden.
Interimsspielstätte zügig vorangebracht werden
Im neuen Gebäude sollen während der Bauarbeiten im Opernhaus die Sparten Musiktheater, Tanz und Konzert proben und auftreten können. Der Bau soll an der Nordwestseite des Innenhofs der Kongresshalle errichtet werden und umfasst Bühne, Zuschauerraum, Orchesterprobenraum und weitere Funktionsbereiche.
Das Projekt der Interimsspielstätte soll jetzt zügig vorangebracht werden. Denn der Spielbetrieb im angestammten Opernhaus am Richard-Wagner-Platz ist wegen baulicher Mängel nur noch für begrenzte Zeit möglich, so Nürnbergs Kulturreferentin Julia Lehner (CSU).
Fördergeldanträge für Spielstätte laufen
Die Ausschreibung beinhaltet nicht nur den Ersatzbau, der im Innenhof errichtet werden soll, sondern auch dessen Anbindung an die Funktionsbereiche, die im vorhandenen Torso der Kongresshalle untergebracht werden sollen.
Zudem wurden Fördergelder beantragt. Von den veranschlagten 108 Millionen Euro, die die Spielstätte in der Kongresshalle kosten wird, sollen rund 80 Mio. aus Landesmitteln finanziert werden. Der Antrag werde derzeit geprüft, die Regierung von Mittelfranken habe aber bereits eine Unbedenklichkeitsbescheinigung erteilt, so die Stadt in ihrer Mitteilung.
Kongresshalle
Areal für Kunst und Kultur: Nutzung auf 25 Jahre
Die Zuweisung von Fördermitteln ist aber nur zulässig, wenn das Gebäude mindestens 25 Jahre genutzt wird. Deshalb soll die Kongresshalle auch nach der Rückkehr der Oper ein Areal für Kunst und Kultur bleiben, heißt es in der Mitteilung. Die Stadt sei mit der Ausschreibung ein gutes Stück auf dem Weg vorangekommen, "die Kongresshalle zu einem einzigartigen Kulturort zu entwickeln, der Aspekte der Erinnerungskultur und die Künste aller Sparten aufs Engste miteinander verzahnt", so Lehner.
Umzug der Oper verzögert sich
Eigentlich sollte ab 2025 in der Nürnberger Kongresshalle Theater gespielt werden. Doch kürzlich wurde bekannt, dass sich der Bau deutlich verzögert. Der Umzug des Nürnberger Staatstheaters in seine Ersatzspielstätte auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände verzögert sich um Jahre und wird nicht vor dem Jahr 2027 erfolgen.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!