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Monika Grütters

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Monika Grütters: Bayer AG soll wertvolle Statuette verschenken

Der Chemiekonzern Bayer soll nach Auffassung von Kulturstaatsministerin Grütters die Renaissance-Statuette "Mars" an die Dresdener Kunstsammlungen verschenken. Das Unternehmen wollte die Skulptur in London versteigern lassen und junge Kunst fördern.

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

In einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Bayer AG, Werner Baumann, äußerte die Bundeskulturstaatsministerin die Bitte, das Unternehmen solle die Bronzefigur „Mars“ nach Dresden verschenken. Die Firma hatte die Figur selbst geschenkt bekommen, wollte sie jedoch ursprünglich für einen Millionenbetrag in London bei Sotheby´s versteigern und mit dem Geld nach eigenen Worten „Nachwuchskünstler“ fördern. Alle notwendigen Genehmigungen für die Ausfuhr waren vom Land Nordrhein-Westfalen erteilt worden. Dennoch stoppte die Bayer AG nach massiver öffentlicher Kritik, auch von Monika Grütters, ihr Vorhaben. Anfang des Monats teilte der Konzern mit, „Mars“ werde an die Kunstsammlungen Dresden verkauft, wo die Figur lange Zeit aufbewahrt worden war, bevor sie 1924 durch Entschädigungsregelungen in den Kunsthandel kam.

Für die Bayer AG "doch eher bescheiden"?

Um den Kauf überhaupt möglich zu machen, hatte Grütters eine Million Euro aus ihrem Haushalt Sondermittel zur Verfügung gestellt. Weitere Millionen sollten vom Freistaat Sachsen, der Kulturstiftung der Länder und der Dresdener Sammlung selbst kommen, die dafür jahrelang auf andere Neuankäufe verzichten will. Der Kunstmarkt bewertet die Renaissance-Skulptur aus dem Jahr 1587 des französischen Künstlers Giambologna (1529 – 1608) mit bis zu 5,7 Millionen Euro. Nun appellierte Grütters an die Bayer AG, sich ihrer „gesamtgesellschaftlichen Verantwortung“ zu stellen: „Was für die Museen in Dresden und andere Helfer größte Opfer sind, nimmt sich im Verhältnis zum Umsatz Ihres riesigen Unternehmens für dieses doch eher bescheiden aus.“

"Eigentum verpflichtet"

Als die Auktionspläne bekannt wurden, hatte Grütters noch geschrieben, der Chemie-Konzern solle sich „schämen“, mit einer Schenkung so viel Geld zu erzielen. Der „Mars“ war der Bayer AG von einem leitenden Mitarbeiter kostenlos überlassen worden.

"Ein Konzern wie Ihrer, der damit wirbt, dass der Wert seiner Marke bereits 2015 auf 6,3 Milliarden Euro beziffert wurde, soll sich auch der damit einhergehenden gesellschaftlichen Verantwortung bewusst werden. Eigentum - und dazu gehört auch Kultureigentum - verpflichtet." Monika Grütters