Blick auf die Kinoleinwand, auf der Main Fluss Film Fest 14.-26. März 2023 zu lesen ist.
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Das MainFlussFilmFest weist auch auf die Verschmutzung des Mains mit Müll und Mikroplastik hin.

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Mikroplastik und Müll: MainFlussFilmFest weist auf Probleme hin

Der Main ist auf seinen 500 Kilometern Lebensraum für Menschen und Tiere sowie eine kulturelle Lebenslinie. Mit einem Filmfest zum Thema Flüsse soll auf die Situation des Mains und seine Bedeutung aufmerksam gemacht werden.

Dämme werden gesprengt, Bagger reißen alte Wehre aus Flussläufen, weite Auenlandschaften mit zahlreichen Flusswindungen und Altwassern, Fische, Vögel und Menschen in intakten Flusslandschaften. So zeichnen Kurzfilme zu verschiedenen Themen die idealen Flüsse. Aber auch Betonrinnen, Staustufen, an denen Fische nicht mehr weiterkommen, Kanäle und Wasserstraßen zeigen andere Filme auf dem ersten MainFlussFilmFest.

Flüsse, die der Mensch für seine Zwecke verändert hat: Braucht es solche Flüsse noch, wie viel kann renaturiert werden, wie wichtig ist der Fluss als Lebensraum für Tiere, Pflanzen und den Menschen? Alles Fragen, denen nachgegangen werden soll, so Mitinitiatorin Anne Schmitt vom Flussparadies Franken. Besonders am Beispiel des Mains, dem Fluss quer durch Franken.

Mikroplastik ein zunehmendes Problem

In 14 Kinos von Bayreuth über Lichtenfels, Zeil am Main und Schweinfurt bis Karlstadt, Gemünden und Miltenberg nach Frankfurt geht es um Flüsse und den Main. Daneben gibt es Vorträge beispielsweise über das Mikroplastik im Main. Christian Laforsch von der Uni Bayreuth forscht dazu und seine Erkenntnisse sind alarmierend.

In der Spitze bis zu 52.000 Mikroplastikpartikel pro Kubikmeter Wasser haben er und seine Studierenden im Roten Main bei Bayreuth gefunden. Also noch am Oberlauf des Flusses. Im Durchschnitt sind es zwischen 100 und 1.000 Partikel. Trinken sollte man das Wasser nicht, meint Laforsch. Das Mikroplastik kann sich im menschlichen Körper festsetzen und für Entzündungen sorgen. Baden im Main sei allerdings kein Problem.

Weg mit den alten Stauwehren

Das würde sich auch Anne Schmitt für ihren Main wünschen, dass es in jedem Ort wieder ein Flussbad geben würde. Dass das Leben am und mit dem Fluss wieder eine Selbstverständlichkeit werden würde. Da, wo es halt geht, meint Schmitt. Mit Rücksicht auf den Hochwasserschutz natürlich. Andererseits, wenn ein Fluss sich in der Au ausbreiten kann, braucht es auch weniger Kunstbauten für den Hochwasserschutz.

Es seien schon viele alte ungenutzte Wehre und Staustufen im Main und seinen Zuläufen entfernt worden, erzählt Anne Schmitt. Dadurch könnten Fische ungehindert wandern und auch der Fluss fließe nicht mehr so schnell, sei nicht mehr so gefährlich. Beim Wasserbau sei schon viel geschehen, meint Schmitt. Dazu kommen sanfte Uferböschungen ohne Betoneinfassungen. Schleifen statt geraden Kanälen. Als Lebens- und Erholungsraum für Mensch und Tier. Doch dazu muss auch der Müll weg.

Flüsse und Ufer sind zugemüllt

Neben den Filmen und Vorträgen zum MainFlussFilmFest gibt es Aufräumaktionen entlang des Mains. Gemeinden wie Bischofsgrün am Weißen Main oder Heinersreuth am Roten Main veranstalten das schon seit Jahren, dazu Fischereivereine und viele freiwillige Helfer. In diesem Jahr gibt es zusätzlich noch Reinigungsaktionen in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen-Organisation "Rhine Clean Up" aus Mainz. Die hat 2018 angefangen, die Ufer des Rheins zu säubern und seitdem Unmengen Plastik und Müll eingesammelt.

Nun weiten sie ihre Aktivitäten auch auf den Main aus und unterstützen die Freiwilligen in Ober- und Unterfranken mit ihrem Know-how. Höhepunkt wird der große Aufräumtag am 9. September sein, zu dem sich noch Freiwillige melden können. Das MainFlussFilmFest geht bis 26. März in 14 Orten entlang des Mains. Dazu gibt es Vorträge und Aktionen wie "Main Clean Up".

Blaue Flyer des "MainFlussFilmFests" stehen auf einem Tisch.
Bildrechte: BR/Markus Feulner

Das Programm des "MainFlussFilmFests" in Bayreuth.

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