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Literaturnobelpreis: Wer kommt nach Dylan?

Die Schwedische Akademie wird heute Mühe haben, die letztjährige Bekanntgabe des Literaturnobelpreisträgers zu toppen. Als sie 2016 den US-Musiker Bob Dylan zum Preisträger ausrief, hatte sie für eine Überraschung gesorgt. Dylan aber schwieg erstmal.

Dylan war der Preis im vergangenen Jahr als Würdigung für seine poetischen Liedertexte zugesprochen worden. Der US-Musiker hatte nach der Bekanntgabe im vergangenen Oktober zunächst gar nicht auf die größte Ehre der Literaturwelt reagiert und wegen anderer Termine auch seine Teilnahme an der Preisverleihung am 10. Dezember abgesagt. Erst im April nahm er den Preis schließlich entgegen.

Die Vergabe des Preises an den Musiker hatte auch für eine Kontroverse über Sinn und Zweck der Auszeichnung ausgelöst. Der Nobelpreis für Literatur wird seit 1901 vergeben und traditionell während einer Zeremonie am 10. Dezember - dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel - überreicht. Zu seinen bekanntesten Preisträgern zählen Günter Grass, Heinrich Böll, Samuel Beckett, John Steinbeck, Ernest Hemingway und Winston Churchill. Er ist diesmal mit neun Millionen Schwedischen Kronen (rund 943.000 Euro) dotiert.

Pasternak und Sartre sagten Nein

Nur zwei Auserkorene haben sich bislang geweigert, den Preis anzunehmen. Aufgrund von Druck der sowjetischen Behörden verweigerte "Doktor Schiwago"-Autor Boris Pasternak 1958 die Auszeichnung, sechs Jahre später wurde sie auch vom französischen Philosophen Jean-Paul Sartre zurückgewiesen. Er hatte eine lange Abneigung gegen solche Ehren entwickelt.