Das "Tal des Todes" in Flossenbürg.
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Das "Tal des Todes" in Flossenbürg. Hier findet am Sonntag das Gedenken zur Befreiung des Konzentrationslagers statt.

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KZ-Gedenkstätte Flossenbürg lädt Russland und Belarus aus

Die Gedenkstunde zur Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg in der Oberpfalz wird in diesem Jahr ohne offizielle Vertreter aus Russland und Belarus stattfinden. Wegen des Ukraine-Kriegs wurden die beiden Länder ausgeladen.

Das Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg am kommenden Sonntag wird ohne russische und belarussische Vertreter stattfinden. Wie Julius Scharnetzky von der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg dem BR bestätigt, sind sowohl die Botschaft, als auch die Generalkonsulate beider Länder am Dienstag offiziell ausgeladen worden. Grund dafür ist der Krieg in der Ukraine. Eine Reaktion sei bisher noch nicht erfolgt, erklärt Scharnetzky. Auch die Flaggen beider Länder sollen während der Feierlichkeiten dieses Mal nicht zu sehen sein.

Weiße Schleifen statt Wappen

Normalerweise legen Vertreter der Länder während der Veranstaltung in der Gedenkanlage "Tal des Todes" Blumenkränze nieder. Da Russland und Belarus aber fehlen werden, übernimmt die Kranzlegung die Stiftung Bayerischer Gedenkstätten. Auf den Schleifen der Kränze werden aber keine Symbole beider Länder zu sehen sein, stattdessen bleiben die Schleifen weiß. Trotzdem wird es ein Ehren und Gedenken der KZ-Opfer beider Länder geben.

KZ-Häftlinge aus Russland dürfen teilnehmen

Auch ehemalige KZ-Häftlinge aus Russland und Belarus sowie deren Angehörige dürfen weiterhin an der Veranstaltung teilnehmen. Die Ausladung sei bundesweit mit allen Gedenkstätten abgestimmt worden, erklärt Julius Scharnetzky.

Claudia Roth als Gast

Vor 77 Jahren befreiten Soldaten der US-Armee das oberpfälzische Konzentrationslager Flossenbürg im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Am Sonntagnachmittag findet dazu ab 14.00 Uhr ein Gedenkakt statt. Als Redner werden unter anderem die Kulturstaatsministerin Claudia Roth und der frühere Bayerische Ministerpräsident Günter Beckstein erwartet.

30.000 Todesopfer im KZ Flossenbürg

Im KZ Flossenbürg waren bis 1945 rund 100.000 Häftlinge inhaftiert. Die Insassen stammten aus mehr als 30 Ländern, die meisten von ihnen kamen aus Osteuropa. Mehr als 30.000 Menschen verloren in Flossenbürg ihr Leben.

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