Es sind Produktionen, die bereits zur Aufführung kamen. Beim re:festival erleben sie eine Renaissance. Um nachhaltige Strukturen in Kunst und Kultur zu fördern, kommen sie nochmals auf die Bühne, erklärt die Leiterin der Tafelhalle Friederike Engel. Und sie will damit auf eine ganz besondere Problematik im Kulturbetrieb aufmerksam machen.
Druck und Überproduktionen in Kunst und Kultur
Denn seit einiger Zeit schon beobachtet Friederike Engel den Trend zur Überproduktion: Das heißt Kulturschaffende leiden unter dem Druck immer neue Formate in immer kürzerer Zeit für immer weniger Zuschauer zu produzieren - auch, weil nur Neuproduktionen Förderungen erhielten.
"Das re:festival soll etwas Neues schaffen, ohne dafür Material, Personal und Ressourcen zu verschwenden." Friederike Engel, Leiterin der Nürnberger Tafelhalle
re:festival will Kultur recyceln
Mit den sogenannten Wiederaufnahmen sollen ältere Produktionen, wie das bereits 2009 produzierte Video-Tanz-Solo DreaMe von Henrik Kaalund, in einen neuen Kontext gesetzt werden. Improvisationsformate und Workshops bieten den Künstlerinnen und Künstlern, aber auch Festivalgästen, Gelegenheit, Wissen zu teilen und Ideen zu entwickeln.
Künstlerische Ressourcen in Corona-Zeit verschwendet
Besonders während der Corona-Pandemie seien laut Friederike Engel künstlerische Ressourcen verschwendet worden, die durch das Festival eine Neuauflage bekämen. Eröffnet wird das Festival am Donnerstagabend (22.09.2022) vom Nürnberger Kollektiv SETanztheater in der Tafelhalle.
Neben Arbeiten aus der Region zeigen die Veranstalter ausgewählte Vintage-Produktionen aus einem bayernweiten Open Call. Dabei geht es nicht nur beim Festival-Konzept um Nachhaltigkeit, auch viele Produktionen greifen auf der Bühne die Themen Konsum und Klimakrise auf.
Tickets und das Programm für die eineinhalb Festival-Wochen gibt es online unter: www.tafelhalle.de
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