Der mit Hallyday befreundete Sänger Michel Polnareff, der nach eigener Aussage nach dessen Tod "am Boden zerstört ist", nannte es am Freitag "seltsam, dass man Johnny auf diese Weise seinem Publikum entzieht". Den Fans werde es so unmöglich gemacht, zu zeigen, wie sehr sie an ihrem Idol hingen, schrieb Polnareff auf Facebook. Hallyday soll am Montag auf der Karibikinsel Saint-Barthélemy beerdigt werden, knapp 7000 Kilometer Luftlinie von Paris entfernt. Die sterblichen Überreste sollten am Sonntagabend auf der Insel ankommen und würden dort auf dem Friedhof des Ortes Lorient beigesetzt, teilte der Präsident der Inselföderation, Bruno Magras, mit. Hallyday habe sich dies so gewünscht.
"Es ist zu weit und zu teuer"
"Wie sollen wir dort hinkommen? Es ist zu weit und es ist zu teuer!" wird in den Medien der 68-jährige Fan André Duval zitiert, der zur Mahnwache in Paris kam. Andere Bewunderer des Rockstars äußerten Befremdung, dass ihr Idol verfügt habe, so weit von ihnen entfernt beerdigt zu werden. Johnny und Laeticia Hallyday, die sich in die Insel Saint-Barthélemy (besser bekannt als St. Barth) verliebt hatten, errichteten dort 2008 eine Villa auf einem Hügel im Distrikt Marigot und nannten das Anwesen zu Ehren ihrer Tochter "Jade". Im September, nach dem Ausbruch des Hurrikans Irma, hatte der Sänger, der die Insel einige Tage zuvor verlassen hatte, sein Zuhause für die Opfer geöffnet. Aber die Villa war zu beschädigt, um die Obdachlosen risikofrei unterzubringen.
Großer Trauerzug auf Champs Elysées
Am Samstag wird Hallyday in Paris mit einem großen Trauerzug auf den Champs-Elysées geehrt, an dem auch Präsident Emmanuel Macron und andere Vertreter aus Politik und Showbusiness teilnehmen. Dazu werden hunderttausende Franzosen in der Hauptstadt erwartet. Zuletzt wurde eine solche Ehre 1963 der Chanson-Sängerin Edith Piaf zuteil. Sie ist wie viele andere Prominente auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise beerdigt.