Bildbeitrag

Günter Derleth, Kiss me Kate I

Bildbeitrag
> Kultur >

Fotografien mit der Lochkamera - Ausstellung in Feuchtwangen

Fotografien mit der Lochkamera - Ausstellung in Feuchtwangen

Vier Fotografen haben die Kreuzgangspiele mit der Camera Obscura 2017 begleitet. Die Aufnahmen mit der Lochkamera sind nun zum 70. Jubiläum der Kreuzgangspiele in einer Ausstellung im Fränkischen Museum Feuchtwangen zu sehen.

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

Das Fränkische Museum zeigt Fotoarbeiten von vier Künstlern, die während der Kreuzgangspiele im vergangenen Sommer 2017 aufgenommen und entwickelt wurden. Die Ausstellung wird heute Abend eröffnet.

Historische Fotografiermethode

Das Theater sei die vergänglichste Kunstform, die sich jeden Abend neu ereigne, so das Kulturbüro der Stadt Feuchtwangen. Mit den Mitteln der Theaterfotografie werde der Versuch unternommen, einen Schimmer dieses augenblicklichen Zaubers zu bewahren. Die vier Künstler haben die Aufnahmen der Lochkamera jeweils mit unterschiedlichen historischen Methoden entwickelt. 

Personen verwischt, Kulisse scharf

Der Nürnberger Fotograf Günter Derleth arbeitet seit 15 Jahren nur noch mit der Lochbildkamera. Er zeigt Farb-Aufnahmen, bei denen Kulisse und Lautsprecher scharf sind, die Personen allerdings verwischt. Frank Gerald Hegewald schafft mit Cyanotypie oder Eisenblaudruck aus dem Jahr 1842 poetische Aufnahmen, die stark an historische Fotografien erinnern - auch weil die abgebildeten Schauspielerinnen zum Teil in historischen Kostümen zu sehen sind.

Doppel-Portraits von Schauspielern

Der jüngste der Fotografen, Peter Kunz, hat für sich das Nasskollodium-Verfahren entdeckt. Fotografen müssen dazu ihr ganzes chemisches Equipment dabei haben, weil die Aufnahmen innerhalb von fünf Minuten bearbeitet werden müssen. Seine Fotografien von Feuchtwanger Straßenszenen überraschen, weil sie historisch aussehen, aber moderne Autos zu sehen sind. Der Fotograf Christian Weigang steuert Doppel-Portraits von Schauspielern bei. Sie mussten während der Belichtung drei bis sechs Minuten lang still halten. Die farbigen Negative wurden später zu Schwarz-Weiß-Fotografien umgewandelt.

Begehbare Lochbildkamera

Eine begehbare Lochbildkamera hat ein Nürnberger Fotokünstler vor dem Fränkischen Museum in Feuchtwangen aufgebaut. Besucher können dort im Inneren erleben, wie eine Camera Obscura funktioniert. Durch ein größenverstellbares Loch wird der Museumsvorplatz auf der hinteren Wand sichtbar, allerdings auf dem Kopf. Die begehbare Kamera weist auf die Fotoausstellung hin.

Techniken bei Workshops erlernen

Am kommenden Sonntag führt Museumsleiterin Susanne Klemm Besucher durch die Ausstellung. Bei zwei Workshops mit den Fotokünstlern können Besucher die alten Techniken kennenlernen. Die Feuchtwagner Kreuzgangspiele beginnen am 7. Juni 2018 mit der Premiere von Goethes Faust I.