"Ein Drama, eine Stadt, hundert Events“ – das war der ursprüngliche Spruch, mit dem das Festival für sich warb. Doch es kam anders: Mehr als 220.000 Besucher kamen zu mehr als 750 Veranstaltungen, darunter Ausstellungen wie etwa die große Faust-Schau in der Hypo-Kunsthalle, Konzerte wie die Faust-Symphonie nach Franz Liszt am Gasteig, außerdem Bühnenaufführungen – von der Staatsoper bis zum Marionettentheater.
Aber auch Vorträge, Filmvorführungen und so Exotisches wie ein eigens gebrautes Faust-Bier oder ein Faust-Fotowettbewerb gehörten zum Festival. Möglich wurde das alles durch ein besonderes Konzept: Die Veranstaltungen wurden von den Initiatoren nicht kuratiert, jeder, der etwas beitragen wollte, konnte das gern tun, bis hin zum Stimmbegabten, der den Faust einfach gern vorlesen wollte.
"Natürlich gab es in den letzten 20 Jahren auch die ein oder andere Faust-Inszenierung, in der Stadt, doch wenn man ein Festival hat, bedeutet das immer, dass das Angebot sehr gebündelt ist und dass die Menschen besonders darauf aufmerksam werden, davon haben vor allem viele kleinere Anbieter profitiert, die sonst diese Aufmerksamkeit nicht für ihr Angebot hätten." Projektleiterin Anna Kleeblatt zum Konzept des Faust-Festivals
Projektleiterin Anna Kleeblatt freut sich, dass sich mittlerweile auch andere Städte nach dem offenen Festival-Konzept bei ihr erkundigt haben. Denn während zum Auftakt des Festivals die Frage, was Faust denn eigentlich mit München zu tun habe, ganz klar mit "nichts" beantwortet werden musste, kann man nun sagen: In München hat das größte Faust-Festival der Geschichte stattgefunden.