Bildbeitrag
Bildbeitrag
> Kultur >

Europäische Wochen Passau finden in abgespeckter Version statt

Europäische Wochen Passau finden in abgespeckter Version statt

Die Festspiele Europäische Wochen in Passau finden statt - nicht nur ohne den Intendanten Thomas E. Bauer, sondern auch ohne einige Programmhöhepunkte. Besonders teure Produktionen wurden gestrichen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Jetzt steht es fest: Einige Höhepunkte der diesjährigen Festspiele Europäische Wochen finden nicht statt. Das Festspielbüro hat am Mittag Einzelheiten zum reduzierten Programm veröffentlicht. Grund für die abgespeckte Version ist die Trennung von Intendant Thomas E. Bauer in dieser Woche. 

"Kostenintensive Events" fallen weg

Laut einer EW-Sprecherin mussten vor allem die "kostenintensiven Events" gestrichen werden. Nicht stattfinden wird der Festspielball am 6. Juli in der Dreiländerhalle, der im vergangenen Jahr auf Initiative des scheidenden Intendanten erstmals stattgefunden hatte. Ausfallen wird auch der Besuch von "El Gigante" in Vilshofen (Lkr. Passau). Der zehn Meter große Riese der spanischen Künstlertruppe "La Fura dels Baus" hätte am 7. Juli im Rahmen der Veranstaltung "Donau in Flammen" für Furore sorgen sollen. Nicht mehr im Programm stehen auch die drei Aufführungen des "Jedermann" (27.-29.7.) in Burghausen.

Enttäuschung auch bei Mozartfans: Die drei Aufführungen der "Zauberflöte" in Aldersbach (12.-14.7.) wurden ebenso gestrichen. Allerdings, so die Sprecherin, bestehe die Chance, dass die Opernaufführungen von der Kulturwald gGmbH übernommen würden. 

Einige Termine geändert

Nicht stattfinden wird das EW-Schafkopfturnier am 21. Juni in Mariakirchen (Lkr. Rottal-Inn), das heuer erstmals auf dem Programm stand. Zudem wurden die Termine und Örtlichkeiten einiger EW-Events verändert. Einige Konzerte finden erst im nächsten Jahr statt, so zum Beispiel der Auftritt der Regensburger Domspatzen am 22. Juli in der Studienkirche in Passau. Dieses Konzert hätte das Abschlusskonzert der Festspiele sein sollen.

Komplettausfall war keine Option

Trotz der Trennung von Intendant Bauer so kurz vor den Festspielen sei es keine Option gewesen, die Europäischen Wochen 2018 ganz ausfallen zu lassen, heißt es in einer Pressemitteilung. Hätte man allerdings die kostenintensiven Events nicht gestrichen, hätte man "massiv über dem Haushaltsansatz" gelegen, so die Sprecherin. Nach BR-Informationen hätte es bei den diesjährigen Festspielen einen Fehlbetrag in sechsstelliger Höhe gegeben, wenn das Programm wie ursprünglich geplant durchgezogen worden wäre. 

Trennung vom Intendanten

Diese Woche wurde bekannt, dass sich die EW und Intendant Bauer getrennt haben und der Auflösungsvertrag bereits unterzeichnet ist. Vorausgegangen waren öffentlich ausgetragene Meinungsverschiedenheiten zwischen Bauer und der Vorstandschaft. Streitpunkte waren unter anderem die Finanzen der Festspiele und eine Neuausrichtung des Trägervereins. Allerdings scheint es hinter den Kulissen des EW-Vereins weiter gewaltig zu knistern. Nach Informationen der "Passauer Neuen Presse" wollen einige Mitglieder Bauer zur Rückkehr bewegen und den EW-Vorstand stürzen.

Am kommenden Montag ist eine außerordentliche Mitgliederversammlung anberaumt. Die Festspiele finden heuer vom 20. Juni bis 29. Juli statt.