Im Bereich des Steinbruchs am ehemaligen KZ Flossenbürg haben Notsicherungsarbeiten an zwei eingestürzten Gebäuden begonnen. Die denkmalgeschützten Gebäude gehören dem Freistaat Bayern und waren jahrzehntelang dem Verfall preisgegeben. Das bestätigt der Leiter der KZ-Gedenkstätte Jörg Skriebeleit.
Alte Trafostation am Steinbruch
Bei den Gebäuden handelt es sich um eine ehemalige Schlosserei und eine Trafostation beim Aussichtspunkt, von dem man aus auf den Steinbruch blicken kann, in dem heute noch Granit abgebaut wird. In der Trafostation, die etwas außerhalb des unmittelbaren Steinbruch-Areals steht, sind noch die Elektroinstallationen erhalten, die für den Betrieb der Kräne nötig waren.
Vor kurzem ist ein bislang unbekanntes Foto in einem tschechischen Archiv aufgetaucht, das SS-Chef Heinrich Himmler zeigt, wie er von der ehemaligen Schlosserei zur damaligen Schmiede geht. Das Foto unterstreiche die Bedeutung der Gebäude, sagt Gedenkstättenleiter Jörg Skriebeleit.
Viele Originalgebäude erhalten
Der KZ-Steinbruch von Flossenbürg ist der größte erhaltene Arbeitsbereich eines Konzentrationslagers in Europa. Zudem sind in keinem anderen "Granit-KZ" so viele Originalgebäude erhalten wie in Flossenbürg, nicht in Mauthausen und nicht in Großrosen.
Schon länger vor dem Verfall gesichert wird in Flossenbürg das nahegelegene Verwaltungsgebäude der SS-eigenen Deutschen Erd- und Steinwerke, kurz DESt. Alle Baumaßnahmen belaufen sich nach Angaben der KZ-Gedenkstätte auf mehr als eine Million Euro.
Steinbruch wird Teil der KZ-Gedenkstätte
Um den Weiterbetrieb des KZ-Steinbruchs von Flossenbürg tobt seit langem ein erbitterter politischer Streit. Der Pachtvertrag des Abbauunternehmers läuft jedoch im Jahr 2024 aus. Dann soll das Areal in die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg integriert werden.
Bildrechte: BR/Uli Scherr
Der Aussichtspunkt mit Blick in den KZ-Steinbruch von Flossenbürg
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